Erdwärmebohrungen
Es gibt zwei Möglichkeiten der Erde Wärme zu entziehen:
Zum einen die schon länger bekannte Möglichkeit der Wärmeentnahme aus dem Grundwasser, zum anderen die Wärmeentnahme durch Erdsonden.
Wärmeentnahme aus dem Grundwasser
Hierfür werden zwei Brunnen benötigt: Einen Brunnen aus dem man das Wasser herauspumpt und zur Wärmepumpe führt. Und einen Zweiten , den so genannten Schluckbrunnen, in dem das abgekühlte Wasser, das von der Wärmepumpe kommt, wieder in den Wasserleiter eingeleitet wird. Der Schluckbrunnen muss dabei im Abstrom des Grundwasserleiters errichtet werden, um einen hydraulischen Kurzschluss zu vermeiden.
Die Wärmeentzugsleistung dieser Lösung ist sehr gut, allerdings muss ganzjährig ausreichend Grundwasser in geeigneter Qualität zur Verfügung stehen. Je nach Wasserbeschaffenheit setzen zum Teil auch frühzeitig Alterungsprozesse am Brunnen sowie deren Brunnenpumpe ein . Um dies möglichst auszuschließen , halten wir es für sinnvoll nach der Erstellung des Förderbrunnens entsprechende Untersuchungen zur Leistungsfähigkeit sowie auch der Wasserqualität durchzuführen .
Vielfach bestehen solche Wasser-Wasser-Wärmepumpenanlagen schon seit mehreren Jahrzehnten , und werden zur Beheizung von Wohngebäuden genutzt . Wenn alle Parameter stimmen , halten wir diese Lösung als sehr wirtschaftlich .
Wärmeentnahme durch Erdsonden
Die andere Möglichkeit dem Erdboden Wärme zu entziehen ist, so genannte Erdsonden herzustellen. Dazu bohren wir in die Tiefe, setzen die Erdsonde ein und verpressen den Ringraum zwischen Erdsonde und Bohrlochwand mit hochwärmeleitfähigen und zusätzlich dotiertem Zement. Bei Erdsonden wird die Wärmeenergie aus dem Nahbereich rund um die Sonde entzogen . Dafür ist ein Grundwasservorkommen in diesem Bereich nicht zwingend erforderlich. Die Durchführung von Erdsonden ist auch in wasserarmen Gebieten möglich. Die Erdsonde bildet einen geschlossenen Kreislauf , ähnlich dem eines Autos . Die Wärmeübertragung auf eine zirkulierende Flüssigkeit geschiet über die Mantelfläche der Erdsonde über den Zement in das umgebende Gestein . Dies geschiet völlig wartungsfrei und auch die Erdsonde unterliegt dabei keinerlei Verschleiß. Im Zuge der Heizperiode kühlt sich das Erdreich etwas ab , somit schwanken auch die Temperaturen mit der die Solefüssigkeit zur Wärmepumpe geführt wird während der Heizperiode etwas . Der Zeitraum in dem nicht geheizt wird , dient der Regeneneration der Erdsonden bis zur nächsten Heizperiode. Die Nutzung der Erdsonden im Sommer zur Kühlung, führt zusätzlich Wärme in die Erdsonden , welches die Regeneration der Erdsonden begünstigt . Bei richtiger Auslegung der Bohrtiefen ist das Erdsondensystem dauerhaft und ohne zeitliche Begrenzung zum Heizen und Kühlen des Gebäudes geeignet .
Es ist fast überall möglich Erdwärme zu nutzen. Die Ausnahme stellen hier Wasserschutzgebiete dar. Fragen Sie einfach auf Ihrem Landratsamt im Umweltamt nach. Geothermie ist unbeschränkt und kostenlos nutzbar und sicherlich eine der Heiztechnologien mit Zukunft. Da bei Erdwärmeheizungen keine Verbrennung abläuft, können Sie in Zukunft auf den Besuch Ihres Schornsteinfegers verzichten. Auch einen Schornstein sowie Tankraum können Sie beim Neubau weglassen und den frei werdenden Platz sinnvoller nutzen. Für gewöhnlich wird die Wärmepumpe im Technikraum untergebracht, aber eine Unterbringung in Wohnräumen ist auf Grund der minimalen Geräuschentwicklung einiger Geräte durchaus möglich.
Wann steigen Sie auf Erdwärme um ?