FLÜSSIGGAS
Flüssiggas fällt als Koppelprodukt der Erdölraffinierung und als Begleitgas bei der Förderung von Erdöl und Erdgas an und ist somit ein fossiler Energieträger. Neben Heiz- und Kochzwecken dient es auch als Treibstoff für Fahrzeuge mit Ottomotor. Das Mischgas wird daher auch Autogas oder mitunter auch „Treibgas“ genannt. Tatsächlich findet es auch als echtes Treibgas für Sprühdosen Verwendung; eine speziell aufbereitete Variante dient darüber hinaus als FCKW-freies Kältemittel in Kühlschränken und Klimaanlagen.
Flüssiggas wird nicht über Pipelines transportiert, sondern mit großen Seeschiffen, kleinen Binnenschiffen, Bahnkesselwagen und über Straßentankwagen zum Händler oder auch zum Endverbraucher mit seinem Flüssiggastank bzw. der Autogastankstelle. Durch den geringen Überdruck von Propan und Butan wird dieser flexible Transport von Flüssiggas möglich.
Flüssiggas wird unter anderem zu Heiz- und Kochzwecken genutzt. Es wird dazu vor Ort meist oberirdisch in Flüssiggaslagerbehältern (Volumen einige hundert bis mehrere tausend Liter) gelagert, die durch Tankfahrzeuge befüllt werden. In vielen Gegenden in Europa ist es speziell im ländlichen Raum für Heizzwecke von Einfamilienhäusern anzutreffen. Dabei sind auch kleine Flüssiggasnetze üblich, bei denen gasförmiges Flüssiggas in einem Niederdrucknetz von einem zentralen Flüssiggaslagerbehälter aus in die zu versorgenden Häuser geleitet wird. Im Vergleich mit Heizöl sorgt Flüssiggas als Heizenergieträger für deutlich weniger Feinstaub und einen geringeren CO2-Ausstoß.
Für den Betrieb spezieller Verbrennungsmotoren wird üblicherweise ein Gemisch aus Propan und Butan verwendet, das als Autogas oder LPG (Liquefied Petroleum Gas) an Tankstellen angeboten wird. Das Mischungsverhältnis variiert dabei je nach Land, Jahreszeit und Anbieter.