Cochlea-Implantat
Das Cochlea-Implantat (engl.: Cochlear Implant CI) ist eine Innenohr-Hörprothese, die schwerhörigen und gehörlosen Menschen das Hören und besonders das Sprachverstehen wieder ermöglichen kann.
Mit zunehmender Schwerhörigkeit kommen leistungsstarke Hörgeräte an ihre Grenzen, sodass Sprachverstehen und bei Kindern Spracherwerb mit konventionellen Methoden nicht mehr möglich ist. Ein Cochlea Implantat kann Menschen mit hochgradiger bis an Taubheit grenzender Schwerhörigkeit helfen, indem es die Funktion der ausgefallenen Hörsinneszellen im Innenohr übernimmt. Dabei wird der Hörnerv in der Cochlea, genauer gesagt die neuralen Strukturen an verschiedenen Orten der Cochlea, durch eine in der Hörschnecke positionierte Reizelektrode direkt elektrisch stimuliert und somit ein Höreindruck erzeugt.
Voraussetzungen
Für ein Cochlea-Implantat
Nicht jeder Mensch, der über ein ungenügendes oder gar kein Hörvermögen verfügt, kommt für die Versorgung mit einem CI in Frage. Vor der Operation müssen die Voraussetzungen im Zuge einer präoperativen Diagnostik durch ein interdisziplinäres Team geprüft werden. Ein wichtiger Bestandteil dieser Untersuchungen ist die Erhebung des Hörstatus, der Hörbiographie und subjektive wie objektive Messungen zur Überprüfung der anatomischen Gegebenheiten und der Hörnervenfunktion. Es reicht also nicht, einfach „nur schlecht zu hören“.
Die Aussichten, mit einem CI gut zu hören und zu verstehen, sind von verschiedenen Faktoren abhängig. Wesentlich ist die Ertaubungsdauer: je kürzer diese ist und je später diese eingetreten ist, umso höher ist die Chance auf ein gutes Sprachverstehen. Bei längerem Fehlen akustischer Reize (Deprivation) wird nicht nur das Hören verlernt, sondern es kommt auch zu organischen Veränderungen. In diesen Fällen ist evtl. eine intensivere Rehabilitation notwendig. Daher ist eine baldestmögliche Implantation nach einer Ertaubung empfehlenswert.