Schwenkantriebe - Selbsthemmung Schneckengetriebe
Schwenktriebe und Schwenkantriebe können selbsthemmend sein, wodurch das Getriebe entgegen der Drehrichtung blockiert. Diese Getriebe werden als selbsthemmend bezeichnet, wenn die Drehmomentübertragung nur in eine Richtung stattfinden kann. Die Voraussetzung für Selbsthemmung ist ein kleiner Verzahnungs‑Steigungswinkel der Schnecke und ein Wirkungsgrad bei treibender Schnecke von η ≤ 0,5. Hierdurch kann die Schnecke durch ihre schraubenförmigen Flankenbewegung das Schneckenrad antreiben. Umgekehrt kann jedoch keine Drehwirkung erzeugt werden. An- und Abtriebsseite sind somit fest vorgegeben und selbsthemmende Schneckengetriebe lassen sich nur über die Schnecke in Bewegung setzen. Die Selbsthemmung entsteht hierbei durch die große Anpresskraft der Schneckenradflanken an die Gewindeflanken der Schnecke und dem geringen Steigungswinkel von <5°. Die entstehende Reibungskraft verhindert hierbei eine Drehwirkung.
Mittels Schneckengetrieben können somit große Übersetzungen bei sehr geringen Drehzahlen erreicht werden. Dieses ermöglicht das Erreichen von sehr großen Ausgangsdrehmomenten. Beachten Sie, dass Erschütterungen die Selbsthemmung aufheben! Eine selbsthemmende Verzahnung kann daher eine Bremse oder Rücklaufsperre nicht ersetzen.
Bei Schnecken-Getrieben wird unter Anderem unterschieden in einem Antrieb mit ein- und zweigängigen Schnecken. Bei eingängigen Schnecken schiebt eine Umdrehung einen Zahn weiter und bei zweigängigen Schnecken schieben zwei Gewindegänge einen Zahn weiter. Somit rotiert die zweigängige Schnecke doppelt so schnell wie die eingängige. Eingängige Schnecken weisen im Allgemeinen einen geringeren Steigungswinkel auf als mehrgängige Schnecken und winden sich stärker. Daher sind eingängige Schnecken häufiger selbsthemmend als mehrgängige. Dies bedeutet umgekehrt, dass mit mehrgängigen Schnecken eine Selbsthemmung gezielt verhindert werden kann.