Nutzung der Erdwärme
Erdwärmepumpen sind thermodynamische Heizungen, die es ermöglichen, Wärme aus dem Erdreich nutzbar zu machen.
e nach Hersteller werden ca. 2 bis 4 Anteile Umweltenergie und 1 Anteil elektrische Energie als Heizenergie bereitgestellt. Elektrische Energie wird hauptsächlich als Antriebsenergie genutzt.
Das Funktionsprinzip der Erdwärmepumpe ist identisch zu dem eines Kühlschrankes. Der wesentliche Unterschied liegt nur im Heizen und Kühlen. Beim Kühlschrank wird dem Lebensmittel die Wärme entzogen, um es zu kühlen. An der Rückseite des Kühlschrankes wird die so entzogene Wärme an die Umwelt abgegeben. Die Wärmepumpe hingegen entzieht die Wärme aus der Umwelt (Erdreich) und führt sie dem Heizungssystem zu.
Nutzung unterschiedlicher Wärmequellen
Bei der Erdwärmepumpe unterscheidet man zwischen zwei Varianten:
Erdreich (Erdkollektor- oder Erdsondenanlage)
Wasser (Grund- oder Oberflächenwasser)
Um die richtige Wärmequelle auszuwählen, sollte man folgende Punkte beachten. Die Aufstellung soll Ihnen einen kleinen Überblick bieten.
Erdreich (Sole/Wasser-Wärmepumpe)
geringe Temperaturschwankungen über das Jahr (Soletemperatur zwischen -5°C und +5°C)
konstante Heizleistung über das Jahr
konstante Leistungszahl über die Außentemperaturen
kein Abtauen des Verdampfers erforderlich
hohe Jahresarbeitszahl
Erdarbeiten bei der Installation der Wärmepumpe notwendig
Erdreichkollektor erfordert großes Grundstück (1,5 bis 2,5-fache der beheizten Fläche)
Erdwärmesonde anzeige- bzw. genehmigungspflichtig
Grundwasser (Wasser/Wasser-Wärmepumpe)
- geringe Temperaturschwankungen über das Jahr (Wassertemperatur zwischen 7°C und 12°C)
- konstante Heizleistung über das Jahr
- konstante Leistungszahl über die Außentemperaturen
- kein Abtauen des Verdampfers erforderlich
- hohe Jahresarbeitszahl
- Nutzung des Grundwassers erfordert einen Saug- sowie Schluckbrunnen
- Grundwassernutzung ist genehmigungspflichtig (im Allgemeinen beim Wasserwirtschaftsamt)
Ist der Einsatz von Wärmepumpen ökologisch/ökonomisch?
Derzeit werden 95% der Heizwärme durch die Verbrennung fossiler Brennstoffe bereitgestellt. Mit dem Einsatz einer Wärmepumpe können Sie direkt zur Reduzierung des eingesetzten Primärenergiebedarfs durch die effiziente Nutzung von Umweltwärme beitragen.
Drei Viertel der eingesetzten Energie beim Betrieb einer Erdwärmepumpe ist kostenlose Energie aus dem Erdreich und nur ein Viertel benötigt man als Antriebsenergie (elektrischer Strom). Benutzer von Erdwärmepumpen sind somit weniger abhängig von Schwankungen an den Energiemärkten, denn Erdwärme ist im Winter und im Sommer kostenlos. Den teuren, endlichen Ressourcen der fossilen Brennstoffe steht die kostenlose Erdwärme gegenüber. Auch plötzliche Preiserhöhungen durch Gesetzesänderungen wie zum Beispiel die Einführung der ÖKOSTEUER sind für Benutzer von Erdwärmepumpen kaum spürbar.
Erdwärmepumpen sind nicht nur eine Beruhigung des ökologischen Gewissens, sondern eine Investition in eine finanziell gesicherte Zukunft, in der man Kosten für ein menschliches Grundbedürfnis, Wärme, in den eigenen Händen hat.