Fördertechnik.
Zum Einsatz kommen entweder Rohrschnecken oder Rohrförderbänder. Letztere eher dann, wenn der Betrieb erstens absolut sortenrein fördern muss (z.B. Saatgutvermehrer), zweitens besonders schonend fördern möchte, um das Erntegut nicht zu beschädigen (bspw. Leguminosen) oder drittens keinen Traktor zur Verfügung hat, der die zumeist zapfwellengetriebenen Rohrschnecken antreiben kann.
Trifft keiner dieser Gründe zu, kommt in der Regel eine Schnecke zum Einsatz, da sie wartungsärmer und bei vergleichbarer Förderleistung preisgünstiger ist. Es gibt auch Förderschnecken mit elektrischem Antrieb, allerdings nur bis zu einer Länge von knapp 19 m und einer Leistung von 125 t/h. Sie spielen bei der Befüllung von Silos keine Rolle und bleiben daher im Weiteren unberücksichtigt. Die zur Silobefüllung geeigneten Schnecken verfügen über Förderleistungen von 150, 240 oder 300 t/h, werden über die Zapfwelle angetrieben und sind zwischen 18,30 und 33,50 m lang. Sie verfügen über eine schwenkbare Annahmeschnecke, weshalb man sie als SwingAway-Schnecken bezeichnet.
Auch die Rohrförderbänder gibt es in unterschiedlichen Leistungsklassen ab 125 t/h, wobei auch hier gilt, dass für die Befüllung von Silozellen Leistungen von 150 bzw. 300 t/h zum Einsatz kommen. Durch ein separates Zuführband kann auch hier eine schwenkbare Annahme realisiert werden. Der Einfachheit halber soll im Weiteren nur von SwingAway-Schnecken die Rede sein.
Funktionsweise der SwingAway-Technik.
Das Erntegut wird vom Transportfahrzeug direkt in den Trichter der schwenkbaren Zuführschnecke gekippt. Da dies kontrolliert erfolgen muss, wird zumeist über einen Schieber in der Rückwand des Kippers entladen. Seitliches Abkippen ist nicht möglich. Das Getreide wird von der Zuführschnecke in die Hauptschnecke überladen und dann durch den geöffneten Domdeckel im Dach mittig in das Silo gefördert. Durch das sogenannte SuperCharge-Prinzip wird dabei der Füllgrad in der Hauptschnecke optimiert und damit das Entstehen von Bruchkorn weitestgehend vermieden.
Das Entnehmen aus dem Silo erfolgt über eine Trogschnecke unterhalb des Belüftungsbodens, die das Erntegut aus der Mitte des Silos nach außen fördert. Eine Fegeschnecke fördert zuletzt den Rest in den Einlauf der Trogschnecke, sodass nur eine sehr geringe Menge von Hand ausgefegt werden muss. Außen wird das Erntegut entweder in die mobile Fördertechnik zum Weitertransport oder über einen Elevator direkt auf das Abfuhrfahrzeug übergeben. Die Förderleistung liegt bei bis zu 120 t/h, die Fegeleistung bei etwa 80 t/h.