Taucherarbeiten zur Errichtung eines Rheindükers
Unterhalb des Rheins wird von der RheinEnergie ein Versorgungstunnel, ein sogenannter Düker errichtet in dem u.a. Gas- und Telekommunikationsleitungen verlegt werden. Hierzu werden an den Ufern in Niehl die Start- und in Mühlheim die Zielgrube ausgehoben. Von der Startgrube wird die Rheinunterführung bis zur Zielgrube gebohrt.
Um eine trockene Baugrube zu erhalten, sind die Taucher der AQUA-NAUTIK GmbH beauftragt, die Unterwasserbetonsohlen zu erstellen. Zu diesem Zweck muss nach einer Aushubkontrolle die IST-Tiefe per Lot-Plan ermittelt werden. Stimmen hier die Sollvorgaben nicht, muss weiter ausgeschachtet werden. Dies wird unterstützt, durch Spül- und Saugarbeiten in Verbindung mit dem Aushubbagger. Eine regelmäßige Überprüfung per Lot gewährleistet das Erreichen der SOLL-Tiefe.
Nach Erreichen der End-Tiefe werden die seitlichen Anschlussbereiche an der Start-Baugrube per Hochdruck von Verunreinigungen gesäubert. Mit der Reinigung erreichen die Taucher, dass zwischen Spundwand und Betonsohle kein Grundwasser hochgedrückt werden kann. Ist der Grundwasserspiegel in der Baugrube zu hoch, besteht außerdem die Gefahr, dass die Betonsohle vom Grundwasser hochgedrückt wird. Durch die Rückverankerung mit GEWI- Anker, werden die Auftriebskräfte abgeleitet und die Unterwasserbetonsohle hält stabil Ihre Position.
Im Vergleich zu den Arbeiten an der Startgrube, muss man den Einsatz in der Zielgrube schon als außergewöhnlich bezeichnen. Schon die Vorgaben sind nicht mit denen der Startgrube zu vergleichen. Eine erste Aushubkontrolle ergab eine IST-Tiefe von 13,5 m im Randbereich und 17,5 m mittig der Baugrube. Um eine SOLL-Tiefe von 23,50 m ab Grubenoberkante zu erreichen, muss hier noch einiges an Aushub bewegt werden. Wenn die SOLL-Tiefe erreicht ist, kann die Unterwasserbetonsohle erstellt werden.
Die Zielgrube mit einem Durchmesser von 11 m, besteht aus 44 Bohrpfählen und wird durch einen ersten Tauchgang inspiziert. Es werden große Überhänge an den Bohrpfählen gefunden, die eine große Gefahr für die Ausführung der Unterwasserarbeiten bedeuten. Unvorhersehbares Lösen und herab fallen der Überhänge bedeutet unnötige Gefahr für die Einsatztaucher. Die Beseitigung der Überhänge an den Bohrpfählen ist nur mit Höchstdruck über 1000 bar zu schaffen.
Weitere Tauchgänge, bei denen die GEWI-Anker von Suspension befreit werden, folgt später die Bestückung der GEWI-Anker mit Ankerplatten. Abschließend werden die GEWI-Anker auf Maß gebracht und eine letzte Kontrolle der Baugrubensohle vor der planmäßigen Betonage durchgeführt.
Schlussendlich begleitet die AQUA-NAUTIK GmbH das Lenzen der Baugrube, so dass der termingerechten Zielankunft der Vortriebsmaschine nichts mehr im Wege stehen kann.