Diethylenglykol (DEG)Die Chemikalie Diethylenglykol (DEG), die synthetisch aus Ethylenoxid und Ethylenglykol gewonnen wird, ist ein Stoff von glycerinähnlicher Konsistenz, der in der Industrie vor allem als Ausgangs- und Hilfsstoff Verwendung findet. Zu den Charakteristika des Stoffes gehören ein süßlicher Geschmack, Wasserlöslichkeit und Toxizität. Als Ausgangsverbindung kann Diethylenglykol verwendet werden, um chemische Umsetzungen wie zum Beispiel Veresterungen und Veretherungen durchzuführen. Als typische Anwendungsbeispiele für den Stoff sind die Verwendung als Rohstoff bei der Produktion von Polyesterharzen sowie die Verwendung als Lösemittel in der Herstellung von Industrieharzen zu nennen. In Verbindung mit Wasser kann DEG zudem als Frostschutzmittel in Brems- und Hydraulikflüssigkeiten eingesetzt werden. Der Stoff erlangte 1985 mediale Aufmerksamkeit, als Millionen Flaschen Wein, die mit ihm gepanscht waren, in Österreich und Deutschland vom Markt genommen werden mussten. DEG muss nach EU-Recht als gesundheitsschädlicher Stoff gekennzeichnet werden.
Diethylenglykol ist eine gesundheitsgefährdende Chemikalie, die in der Vergangenheit bereits für einige Todesfälle gesorgt hat. Die tödliche Dosis von Diethylenglykol beim Menschen liegt, wenn es oral verabreicht wird, bei etwa 1 g/kg Körpergewicht. Daher wird die Chemikalie in der Industrie heutzutage, im Gegensatz zu früher, nicht mehr als Hilfsstoff in Arzneien verwendet. DEG wird vor allem von Chemieunternehmen und von Laboratorien, die mit Chemikalien und Rohstoffen handeln, zum Kauf angeboten. Die Unternehmen bieten ihren Kunden die Lieferung des toxischen Stoffes auf verschiedene Arten an. So kann DEG beispielsweise lose in Bahnkesselwagen oder in Lkws angefordert werden. Auch die Lieferung von verpacktem Diethylenglykol in Tankcontainern, Fässern oder Intermediate Bulk Containern ist eine Option, die von den Unternehmen, die mit DEG handeln, offeriert wird.