Kathodischer Korrosionsschutz
Um Stahlleitungen im unterirdischen Rohrleitungsbau gegen Korrosion zu schützen, werden diese isoliert und mit einer Spannung zum Erdreich beaufschlagt, weil sie durch ihre Umgebung im Erdboden besonders anfällig für die Zersetzung der Metalle (Korrosion) sind.
Sollte diese Isolierung im Laufe der Zeit Fehlstellen aufweisen, wird durch das Fließen von Strom, dem sogenannten Schutzstrom, das Eisen im Stahl der Stahlleitung daran gehindert zu korrodieren. Dieser Stand der Technik nennt sich kathodischer Korrosionsschutz. Durch den Einsatz des kathodischen Korrosionsschutzes kann die Standzeit von Rohrleitungen und Zubehör deutlich erhöht werden.
In der Regel werden bei einem Einsatz des kathodischen Korrosionsschutzes auch die Regel- bzw. Absperrarmaturen mit einer Spannung beaufschlagt. Liegt der Fall vor, dass die Spindel der Armatur oder die Einbaugarnitur mit Erdreich in Berührung kommt, fließt der sogenannte „Schutzstrom“ als Kurzschluss direkt ab. Um dies zu verhindern, kann eine Isolierstelle nahe der Spindel ins Gestänge eingebaut werden. Dabei ist jedoch zu berücksichtigen, dass der untere, nicht isolierte Teil des Gestänges, der nahe der Armaturenspindel ist, nicht mit dem Erdreich oder anstehendem Grundwasser in Verbindung kommen darf.
Es ist daher zu empfehlen, das Kunststoffhülsrohr, welches die Schlüsselstange umgibt, zum Armaturengehäuse hin abzudichten. Hierzu gehören sowohl Schmutzscheiben, Flansch- und Schraubadapter sowie Gummidichtungen aus dem KIT-Programm. Eine geeignete Abdichtung kann durch eine dauerelastische Isolierpaste umgesetzt werden, indem man den Ringraum zwischen Schlüsselstange und Hülsrohr innerhalb der Einbaugarnitur ausfüllt. Die dauerelastische Isolierpaste muss dabei allerdings nicht im kompletten Schutzrohr eingebracht werden, sondern lediglich im Spindelbereich der Armatur bis hin zur Isolierstelle (ca. 25cm).
Fehlströme und Fehlmessungen sowie unerwünschte Beeinflussungen der Umgebung werden so ausgeschlossen.
Das KIT-Teleskop-Einbaugarnituren-System bietet dem Anwender ein technisch durchdachtes, hochflexibles und langlebiges Produkt. Das System deckt zudem auch den Bereich KKS mit der galvanischen Trennstelle aus dem KIT-Produktportfolio ab. Die galvanische Trennstelle entkoppelt die Armaturenspindel elektrisch vom KIT-Teleskop-Gestänge. Die Trennstelle kann 500Nm oder 1000Nm Drehmoment übertragen, ohne ihre isolierende Wirkung zu verlieren und besteht aus einer isolierten Muffe sowie entsprechender Hülsrohrverlängerung. So wird verhindert, dass ein elektrischer Kurzschluss bei katodisch geschützten Armaturen über die Einbaugarnitur entsteht. Dies schützt zudem zusätzlich den Anwender bei der Betätigung gegen mögliche Kurzschlussströme. Die geprüfte Durchschlagsspannung beträgt zum jetzigen Stand mindestens 500V.
Der Verbau einer KIT-Teleskop-Einbaugarnitur unter Verwendung der galvanischen Trennstelle kann sowohl im offenen Bauverfahren als auch nachträglich durch die Straßenkappe erfolgen.
Bei der Einbaugarnituren-Rehabilitation werden Einbaugarnituren über die Straßenkappe ausgetauscht (der lichte Innendurchmesser darf dabei 100mm nicht unterschreiten). Dabei bleibt die Straßenoberfläche unangetastet. Durch Absaugen wird ein Ringraum bis zum Oberteil der Armatur erstellt. Nach Montage einer KIT-Teleskop-Einbaugarnitur wird der entstandene Ringraum mit einem speziellen Flüssigboden verfüll