Vermessung von Gewässern
Wasserstraßen wie Flüsse und Kanäle sowie die Küstengewässer bilden nach wie vor wichtige Verkehrswege in Deutschland.
Die Bundesanstalt für Gewässerkunde als eine innerhalb des Bundesministeriums für Verkehr Bau und Stadtentwicklung eingerichtete Bundesoberbehörde, unterstützt und berät die Wasser- und Schifffahrtsverwaltungen (WSV) des Bundes bei deren Aufgaben und Projekten beim Betrieb und der Unterhaltung von Bundeswasserstraßen.
Wasserwirtschaftsämter sind Fachbehörden, die für die regionale Wasserwirtschaft verantwortlich sind. Als solche sind sie zuständig für Bau und Unterhaltung von Gewässern, sofern es sich nicht um Bundeswasserstraßen handelt.
Hauptnivellements an Bundeswasserstraßen
Die BKR GmbH erhielt in den vergangenen Jahren für mehrere Bundeswasserstraßen den Zuschlag zur Durchführung von Feinnivellements.
Die Bundeswasserstraßen unterliegen der Verwaltung der Wasser- und Schifffahrtsverwaltungen (WSV) des Bundes. Diese benötigen für viele Arbeiten wie Neubau- und Unterhaltungsmaßnahmen einwandfreie Lage- und Höhenfestpunktfelder.
Die geforderten Höhen werden mit der notwendigen Genauigkeit durch Feinnivellements bestimmt, die den übergeordneten Rahmen herstellen und an denen die örtlichen Nivellements angeschlossen werden. Das geforderte Genauigkeitsmaß für die Standardabweichung liegt bei <0,7mm pro km Doppelnivellement. Die Durchführung von Präzisionsnivellements erfolgt bei BKR nach strengen eigens erstellten Messkonzepten. Nur durch Anwendung und Einhaltung dieser festgelegten Messverfahren lassen sich Fehler durch systembedingte Einflüsse und äußere Unwägbarkeiten minimieren. Vor Beginn eines Projekts werden alle Messgeräte kalibriert und es erfolgt die Zusammenstellung eines erfahrenen Messtrupps.
BKR erhielt in den vergangenen Jahren von der der Bundesanstalt für Gewässerkunde den Auftrag zur Durchführung von mehr als 1000 km Doppelnivellement, die allesamt weit unter den geforderten Genauigkeitsmaßen ausgeführt werden konnten.
Flussprofilvermessung für Wasserwirtschaftsämter
2002 erlebte Deutschland eines der schlimmsten Hochwasser seiner Geschichte. Vor allem in Bayern und Sachsen war die Situation und Zerstörung in den Überschwemmungsgebieten verheerend. Seither investieren Länder und Kommunen verstärkt in den Hochwasserschutz.
Fachplaner und Ingenieure analysieren die Ist-Situationen von Flussläufen, berechnen Durchflussmengen und prüfen mögliche Überschwemmungsszenarien. Daraus leiten sie wichtige Hochwasserschutzmaßnahmen ab, zum Beispiel die Errichtung oder den Ausbau der Hochwasserdämme.
Voraussetzung und Grundlage möglicher Entscheidungen für den Deich- oder Hochwasserdammausbau ist die Kenntnis über den Istzustand der jeweiligen Wasserläufe. Um darüber genaue Informationen zu erlangen, erfasst man die Flussgeometrie in Form eines Längsprofils und Querprofilen in regelmäßigen Abständen. Entlang des Ufers wird dabei ein Lage- und Höhennetz in Form von Anschlusspunkten angelegt, von dem ausgehend die Vermessung des Gewässerlaufs tachymetrisch oder mittels GPS-Messungen realisiert werden kann.
Das Aufmaß erfolgt meist nach einer vorab vom jeweiligen Datennutzer fest definierten Struktur, nach der jedes Profil gleich erfasst wird. Im Ergebnis erhält der Auftraggeber Längs- und Querprofile, sowie das Bestandsaufmaß von Bauwerken wie Wehre und Schleusen in digitaler und analoger Form. BKR hat in den vergangenen 10 Jahren für Wasserwirtschaftsämter die Profilvermessung entlang von mehr als 200km Fließgewässern ausgeführt.