Variantenvergleich
Im Vorfeld einer Investitionsentscheidung macht es Sinn verschiedene Realisierungsvarianten miteinander zu vergleichen. Ein Simulationsmodell ist prädestiniert für die quantitative Bewertung.
Ein Serienfertiger erweitert seinen Maschinenpark. Erste Berechnungen haben gezeigt, dass bei bestimmten Produktkombinationen das Transportsystem zum Engpass wird. Im Rahmen der Erweiterung soll untersucht werden, ob das bestehende Transportsystem noch zukunftsfähig ist. Ausgehend von einer Erweiterung des bestehenden Systems sollen die Varianten Neubau, Aufrüstung des bestehenden Systems als auch die Installation eines Parallelsystems untersucht werden. Alle drei Varianten unterscheiden sich in den Punkten Kosten, Aufwand, Flexibilität und Leistungsreserve.
Die Geschäftsführung beauftragt einen externen Dienstleister mit der Abbildung des erweiterten bestehenden Transportsystems in einem Simulationsmodell. Bezogen auf den Maschinenpark fließen typspezifische Taktzeiten, variierende Produktionsprogramme und Stördaten in das Simulationsmodell ein. Das Transportsystem wird erfahrungsgemäß nicht mit Störungen beaufschlagt, sondern lediglich mit Ladedauer, Geschwindigkeit und Beschleunigung parametriert.
Der Variantenvergleich zeigt im Ergebnis, dass das erweiterte bestehende System durchaus seine Berechtigung hat. Es ist die kostengünstigste Variante, bietet aber keinerlei Leistungsreserven. Ein Neubau scheidet aus, weil Leistungsgewinn und Kosten in keinem Verhältnis stehen. Die Aufrüstung ist zum aktuellen Zeitpunkt die beste Realisierungsalternative. Während der Untersuchung des Parallelsystem entstand eine vierte Variante, die Beladung durch 2 Transportmittel von zwei Seiten mit Übergabepunkt in der Mitte. Diese Variante bietet Redundanz, Reduktion des Typenmix am Beladepunkt und eine hohe Leistungsreserve.
Auf Grund der Ergebnisse der Simulationsstudie entscheidet sich die Geschäftsführung für die Erweiterung des Maschinenparks mit dem bestehenden Transportsystem. Eine spätere Trennung des Systems zur Zweiseitenbeladung wird vorbereitet. Aufrüstung oder Trennung der Systeme – die Umsetzung ist vertagt aber perfekt vorbereitet.