Konsequent ökologisch bauen mit Muschelkalk und Travertin
Ökologisch ist ein Baustoff nur dann, wenn für seine Entstehung überhaupt keine künstliche Energie zugeführt werden muss und für die Gewinnung sowie Verarbeitung nur wenig Energie verbraucht wird. In dieser Beziehung sind Muschelkalk und Travertin allen Materialien, die im direkten Wettbewerb stehen, schon immer weit voraus.
Kalksteine sind im Laufe von Jahrmillionen entstanden und entstehen immer noch. Nahezu die ganze Erdkruste besteht aus Natursteinen. Es ist der einzige Baustoff mit praktisch unerschöpflichen Ressourcen.
„Der Energieaufwand für die Gewinnung ist günstig, weil der Verarbeitungsprozess klar und einfach ist. Muschelkalk und Travertin müssen lediglich auf das gewünschte Maß geschnitten oder gespaltet werden. In vielen Fällen wird dann noch die Oberfläche mechanisch bearbeitet“, erläutert Ulrich Klösser von Traco, einem Unternehmen, das auf Kalk- und Sandsteine spezialisiert ist.
Beispielsweise beträgt der Energieaufwand für die Zementherstellung in etwa 1.800 Kilowattstunden pro Kubikmeter bei Muschelkalk und Travertin nur etwa 200 Kilowattstunden pro Kubikmeter. Als natürliche Baustoffe enthalten Muschelkalk und Travertin keinerlei Schadstoffe und können sogar ohne weiteres in Lebensmittelbereichen verwendet werden. Diese Natursteine benötigen auch keine chemische Behandlung oder Oberflächenbeschichtungen aus Kunststoffen. Auch im Brandfall zeigen Muschelkalk und Travertin ihre Überlegenheit. Sie sind unbrennbar und entsprechen der Baustoffklasse A nach DIN 4102. Die Lebensdauer und Haltbarkeit von Muschelkalk und Travertin ist extrem hoch, wie wir aufgrund der alten römischen und ägytischen Bauten wissen. Bei Beton gibt es bekanntlich die sogenannte Rekristallisation. Das bedeutet, dass Beton nach ca. 40 bis 80 Jahren seine Festigkeit nach und nach verliert. An den alten Kulturdenkmälern der Antike kann man noch ein anderes Phänomen beobachten: Während viele Baustoffe mit den Jahren immer unansehnlicher werden, gewinnen echte Steine durch natürliche Patina oft zusätzlichen Reiz. Zudem können Muschelkalk und Travertin gereinigt bzw. abgeschliffen und so wieder in den Originalzustand gebracht werden. Bei der Gewinnung und der Verarbeitung von Kalkstein geht nichts verloren. Abraum findet vielfach als Mauersteine, Pflaster oder Schotter Verwendung. Im gesamten Kreislauf der Gewinnung, Verarbeitung und Rückführung in die Natur oder in die Wiederverwertung geht nichts verloren. Muschelkalk und Travertin sind in jeder Beziehung recyclingfähig und auch in dieser Hinsicht ist kein Energieeinsatz erforderlich. Steinbrüche werden nach der Nutzung oft als hochwertiges Freizeitgelände bzw. in Seen umgewandelt oder es werden interessante Biotope angelegt.
Muschelkalk und Travertin sind unter den Natursteinen immer stärker gefragt. „Seit Jahrhunderten wurden gerade diese Steine bevorzugt in exklusiven Landhäusern, Schlössern und Kirchen verwendet, da sie vor allem durch eine vornehm zurückhaltende, puristische Ausstrahlung überzeugen“, sagt Ulrich Klösser von Traco. Deshalb hat er sich mit Traco die Wiederentdeckung außergewöhnlicher Kalk- und Sandsteine zur Aufgabe gemacht. Sandstein, Travertin, Muschelkalk aus den klassischen Steinbrüchen von Weimar, Gotha, Bad Langensalza… Legendäre Steine, die schon Goethes Faszination erregten. Von Mies van der Rohe und anderen Bauhaus-Architekten wie Peter Behrens und Erich Mendelsohn bevorzugt. Kalksteine bringen unverwechselbaren Charakter in jede architektonische Anwendung, schaffen Orte an denen wir uns wohlfühlen können