Corona-Anlage zur Oberflächenbehandlung
Das Ziel dieser Methode ist die Erhöhung der Polarität der Oberfläche, wodurch Benetzbarkeit und chemische Affinität deutlich verbessert werden.
Die meisten Kunststoffe haben eine unpolare, elektrisch gut isolierende und wasserabweisende Oberfläche. Sie ist schlecht benetzbar durch Druckfarben, Lösemittel, wässrige Kunststoffdispersionen, Klebstoffe oder Haftvermittler. Dies gilt vor allem für Polyethylen-, Polypropylen- und Polyesterfolien. Das Bedrucken solcher Kunststoffe (Folien oder räumliche Körper) oder ihre Weiterverarbeitung durch Kaschieren oder Beschichten ist deshalb gar nicht möglich. Die Druckfarben würden nicht haften, bei der Herstellung von Verbundfolien würde Delamination eintreten.
Hier hilft man sich durch die Coronabehandlung, die am häufigsten angewendete Form der Oberflächenbehandlung. Das Ziel dieser Methode ist die Erhöhung der Polarität der Oberfläche, wodurch Benetzbarkeit und chemische Affinität deutlich verbessert werden.
Der durch die Corona-Behandlung erzielte Effekt liegt in einer Erhöhung der Oberflächenspannung auf 38 bis 60 mN/m. Da die Oberflächenspannung durch dispersive und polare Wechselwirkungskomponenten zustande kommt, wird durch die Einführung polarer funktioneller Gruppen insbesondere der polare Anteil der Oberflächenspannung erhöht.
Um Fehler zu vermeiden, ist es wichtig, dass die Oberflächenspannung der Folie über der des Beschichtungsstoffes liegt. Außerdem sollte das Verhältnis zwischen polarem und dispersivem Wechselwirkungsanteil der Oberflächenspannung bei der Folie und beim Beschichtungsstoff möglichst ähnlich sein. Nur so kann ein guter Verlauf und eine optimale Benetzung erreicht werden.