Vom
Buchenstamm zum Schälfurnier - Ein aufwendiger Weg...
Das Buchen-Schälfurniergeschäft beginnt bereits sehr arbeitsintensiv in den deutschen Wäldern. Da die Firma Sinnerbrink keinerlei Weiterverarbeitung der späteren Furniere vornimmt, sondern sich ausschließlich auf die Belieferung der Kunden mit Schälfurnieren in Fixmassen und Fixqualitäten befaßt, muß der Holzeinkauf entsprechend den vorliegenden Aufträgen und hohen Qualitätsansprüchen vorgenommen werden, d.h., 100% des eingekauften Rundholzes müssen in Form von Schälfurnieren hochwertiger Qualitäten verkauft werden. Bei der Abnahme des Holzes im Wald muß also unbedingt darauf geachtet werden, nur einen kleinen Anteil an Stämmen mit Braun- bzw. Spritzkern zu bekommen, um einen hohen Anteil heller Qualitäten im Schälfurnier an die späteren Kunden ausliefern zu können.
Schon die Waldarbeiter beim Fällen und Rücken der Buchenstämme sowie die Holzfuhrunternehmer müssen bei dieser sensiblen Holzart sehr vorsichtig agieren, damit keine zusätzlichen Risse die Holzqualität und damit die spätere Ausbeute mindern. Die einzig wahre Präventivmaßnahme um diese Risse weitestgehendst zu verhindern, ist das Einschlagen von S-Haken in die Hirnflächen der Stämme. Diese Maßnahme sollte so schnell wie möglich nach dem Fällen, aber unbedingt noch vor dem Transport der Stämme durchgeführt werden.
Die Fällsaison dauert ca. von November bis Februar. Nur in dieser Zeit ist es möglich Buchenrundholz in gewünschten Qualitäten direkt ab Wald - also frisch - abzunehmen. Die Abfuhr des Holzes muß umgehend beginnen, um das Holz im Polter und späteren Naßlager einzulagern. Sobald die Frostperiode zu Ende ist, muß mit der permanenten Beregnung des Buchenholzes begonnen werden. Diese Naßkonservierung ist die einzige Möglichkeit um ein Austrocknen des Holzes effektiv zu verhindern. Das Holz kann so in seiner Qualität über ein Jahr fixiert werden, zudem ruht es dabei aus.Spätere zusätzliche Spannungsrisse werden so auf ein Minimum reduziert. Der komplette Jahresbedarf von aktuell ca. 10.000 Festmetern muß innerhalb von nur 4 Monaten eingekauft werden. Nur die umgehende Einlagerung mit Beregnung in das große Naßlager garantieren gleichbleibende Qualität.
Sämtliche für den Produktionsablauf notwendige Wärmeenergie (Dämpfen, Furniertrocknung, Querverleimung, Raumheizung) wird aus Produktionsabfällen in Form von Hackschnitzeln und Rinde durch Verbrennung gewonnen. Nahezu 365 Tage rund um die Uhr.
Dämpfen des Holzes ist die unerläßliche Vorbereitung auf den Schälvorgang. Es dient zum einen der Plastifizierung des Holzes um dem Kunden später ein glattes und geschmeidig-flexibles Furnier bieten zu können, das für die starke Verformung bei der späteren Formteilherstellung erforderlich ist, zum anderen zur Erzielung des typischen Buchenfarbtones der Buche. Dabei ist es wichtig, daß eine sehr "milde" und gleichmäßige Aufheizung der Dämpfgruben durch eine vollautomatische Temperaturregelung zusätzliche Spannungen, also Risse an den Hirnenden verhindert. Die 4 großen, 18 m langen Dämpfgruben sind daher für indirektes Dämpfen ausgelegt. Wasser am Grund der Gruben wird durch eine Art großen Tauchsieder erhitzt. Der daraus entstehende Dampf verteilt sich gleichmäßig um die Stämme in der Grube. Wichtig ist hierbei, daß eine kontinuierliche Wärmeversorgung durch das vollautomatisch laufende Kesselhaus 7 Tage rund um die Uhr gewährleistet werden kann.
Nach der Entnahme der einzelnen Buchen aus der Dämpfgrube werden die Stämme in die jeweils benötigten Längen