Biologie im Gartenteich
Die Biologie im Garteneich, Fischteich, Koiteich
In den gesunden Gewässern in der Natur besteht ein annähernd natürliches Gleichgewicht.
Dieses entsteht durch das Zusammenwirken von der Vielzahl an Pflanzen, Wassertieren, Kleinstlebewesen und Microorganismen. All diese Lebewesen sind in einer sogenannten Nahrungskette miteinander verbunden und auch voneinander abhängig.
Äußere Faktoren, die sich zunächst nur auf einzelne Teilebereiche dieser Gemeinschaft auswirken, stören letztendlich das gesamte Ökologische System. Dennoch ist ein natürliches Ökosystem in der Lage solche Störungen innerhalb bestimmter Grenzen abzupuffern.
Schwieriger wird es in einem künstlichen Ökosystem, wie z.B. unseren Teichen.
Er unterliegt zwar ebenfalls den Naturgesetzen, doch greifen wir Menschen stark in das biologische Gleichgewicht ein. Durch fehlen von Zu- und Abfluss, Abdichtung durch Teichfolie, besteht keine Verbindung zum natürlichen Untergrund und das Wasservolumen ist relativ gering.
Die meisten Probleme entstehen aber durch den meist zu hohen Fischbesatz und der damit verbundenen reichlichen Fütterung.
Als Faustregel gilt übrigens : 10 cm Fisch pro Kubikmeter Gartenteich
Bei Naturteichen in der Karpfenhaltung 1Fisch pro Kubikmeter
Um das künstlich geschaffene Biotop Gartenteich im Gleichgewicht zu halten und
viel Freude daran haben zu können, sollten Sie ihr Teichwasser regelmäßig kontrollieren.
Im Fachhandel gibt es sehr schöne Test-Sets für die entsprechenden Wasserwerte.
Für das bessere Verständnis der komplexen Vorgänge werden hier die wichtigsten Punkte kurz erläutert.
Einer der wichtigsten Werte ist der pH-Wert. Er ist die Summe aller vorhandenen Säuren und Basen im Teich. Schwankungen werden von allen Lebewesen nur sehr gering toleriert. Als neutral gilt der Wert pH-Wert 7 Man kann aber sagen, daß pH - Werte zwischen 7 pH und 8,5 pH tolerierbar sind.
Gesenkt werden kann er durch Regenwasserzugabe ( ist aber durch die Umweltverschmutzung nicht mehr sehr ratsam) oder säurehaltige Spezialpräparate PH- etc. Erhöht wird er automatisch durch die Zugabe von hartem Leitungswasser.
Ganz wichtig ist die unmittelbare Wechselwirkung zwischen dem pH-Wert und der Karbonathärte.
Die Karbonathärte wird auch als Säurebindungskapazität bezeichnet. Genau genommen ist sie die Summe des im Wasser gelösten Hydrogencarbonats bzw. der Kalzium/Magnesium-Salze und der Kohlensäure. Die Karbonathärte sollte zwischen 4 und 6 liegen.
Da diese Karbonate Säuren neutralisieren können, dienen sie dem Teich als Puffer gegen starke pH-Wert Schwankungen und sind auch für das Pflanzenwachstum wichtig.
Unentbehrlich für die meisten Lebewesen im Wasser ist auch die Gesamthärte.
Sie ist wichtig für den Laich der Fische, für die Skelettbildung und die Zellfunktion, dient den Schnecken bei der Gehäusebildung und kann Säureschäden vorbeugen.
Chemisch gesehen ist sie die Summe der gelösten Erdalkali-Ionen. Fehlmengen können durch Präparate aus dem Fachhandel und kalkhaltigen Filtermaterialien ausgeglichen werden.
Etwas unbeachtet, aber absolut nicht unwichtig für die Vorgänge in unserem Teich ist die Temperatur. Am günstigsten sind 18 - 26 C. Bei diesen Temperaturen verlaufen die mikro-biologischen und chemischen Prozesse am besten ab. Bei Kälte verlangsamen sie sich. Steigt die Temperatur über 30 C wird es für die meisten Lebewesen im Teich gefährlich. Der Sauerstoffgehalt im Wasser nimmt pro 1 Grad Temperaturerhöhung real um ca. 0,13 mg/ O2/Liter ab! Daher, warmes Wasser kann viel weniger Sauerstoff aufnehmen als kaltes und weist eine geringere Dichte auf. Daher im Oberwasserbereich Sauerstoffmangel.
Aber auf einen ausreichenden Sauerstoffgehalt ist jedes Lebewesen angewiesen.
Für einen Sauerstoffmangel kann es außer dem Ansteigen der Temperatur noch viele andere Ursachen geben. Zu hoher Fischbesatz, Laubeintrag durch Bäume in der Umgebung schlechte Filterung, absterbende Pflanzenteile ( vor allem im Herbst ) oder auch ein falscher sauerstoffzehrender Humusreicher Bodengrund.
Der häufigste Grund ist aber der übermäßige Fischbesatz und die Fütterung.
Das überschüssige Futter und die Ausscheidungen der Fische können nicht ausreichend abgebaut werden und führen zu einer sogenannten Überdüngung.
Dadurch kommt es zur Algenblüte, das Wasser wird grasgrün und die Freude des Teichbesitzers stark getrübt.
Algen und alle anderen Pflanzen produzieren zwar am Tage Sauerstoff, doch in der Nacht verbrauchen sie durch die fehlende Photosynthese wiederum eine Menge davon und geben Kohlendioxid an das Wasser ab. Sauerstoff und der Ph Wert sinken.