Monolithische Bauweise: moderne Massivhäuser ohne Dämmung
Geht es um den Neubau oder die Sanierung von Häusern, werden heute besonders hohe Anforderungen an die Energieeffizienz gestellt. Wände ohne dicke Dämmung sind dabei kaum noch möglich. So zumindest die Vermutung vieler Hausbesitzer.
Doch die Wahrheit sieht anders aus:
Spezielle Wärmedämmziegel machen es möglich, selbst Niedrigenergiehäuser ohne Dämmung auf der Fassade zu errichten. Wie das funktioniert, welche Vorteile sich daraus ergeben und wie viel die sogenannte monolithische Bauweise im Vergleich zu Wandaufbauten mit Dämmung kostet, erfahren Sie in den folgenden Abschnitten.
Was ist die monolithische Bauweise?
Die monolithische Bauweise beschreibt eine Art zu bauen, die bereits seit mehreren Hundert Jahren angewandt wird – Stein auf Stein. Wie aus einem Guss bestehen die Außenwände von Gebäuden in monolithischer Bauweise dabei aus einem einschaligen Mauerwerk, das von außen wie von innen verputzt wird. Durch besonders gute Wärmedämmeigenschaften der dabei verwendeten Ziegel kommen Häuser in monolithischer Bauweise auch ohne Dämmung aus.
Hält die monolithische Bauweise auch den EnEV-Anforderungen stand?
Vergleicht man die energetische Qualität von Dämmmaterialien, mit denen herkömmlicher Hochlochziegel, so müsste eine einschalige Wand etwa 1,20 Meter stark sein, um genau so viel Wärme zu halten, wie eine 10 Zentimeter dicke Dämmschicht.
Anders ist das mit Wärmedämmziegel. Dieser gehört zu den Baustoffen, die aufgrund ihrer Konstruktion und Zusammensetzung sehr niedrige Wärmeleitzahlen erreichen. Kommen diese zum Einsatz, müsste die Außenwand bei monolithischer Bauweise nur etwa 30 stark sein, um die gleiche Qualität der Dämmung zu erreichen.
Für die Frage, ob monolithische Bauweisen auch den Anforderungen der EnEV standhalten, heißt das:
Die Energieeinsparverordnung geht beim Neubau für die energetische Qualität einer Außenwand von einem U-Wert von 0,28 W/m²K aus. Bei monolithischer Bauweise mit Wärmedämmziegel, erfordert das gerade mal eine Wandstärke von rund 24 Zentimetern.
Da mit dem höheren Dämmwert der Ziegel oft auch ihr Flächengewicht abnimmt, ist bereits bei der Auswahl der Baustoffe darauf zu achten, dass diese neben den Wärmeschutzanforderungen auch den Anforderungen an den Schallschutz und der Standsicherheit gerecht werden. Für Außenwände bedeutet dies in der Regel eine Mauerwerksstärke von 36,5 cm.
Welche Vorteile hat die monolithische Bauweise?
Werden Häuer anstatt mit starker Dämmung in monolithischer Bauweise errichtet, hat das gleich mehrere Vorteile.
Bauzeit
Massivhäuser aus einschaligem Mauerwerk sind schneller errichtet, als eine konventionelle Ziegel-Wand, die vor dem Verputzen erst gedämmt werden muss.
Wohnklima
Ein weiterer Vorteil ist das gesunde Wohnklima, das mit der monolithischen Bauweise einhergeht. Aufgrund der bauphysikalischen Eigenschaften moderner Ziegel schützen diese nicht nur vor zu niedrigen Temperaturen im Winter, sondern auch vor zu hohen im Sommer. Darüber hinaus bleibt das Mauerwerk diffusionsoffen und bietet optimalen Schutz vor Schimmel und ähnlichen Problemen.
Langlebigkeit
Besonders günstig ist auch die Langlebigkeit dieser Bauweise. Denn im Gegensatz zu mehrschaligen Wänden mit Dämmung sind die Sanierungszyklen hier länger. Das bietet nicht nur optimalen Schutz, sondern spart auch bares Geld. Eine Untersuchung des Frauenhofer Instituts für Bauphysik (Studie) zeigt jedoch: Werden Fassaden mit Wärmedämmverbundsystem fachgerecht ausgeführt und regelmäßig gepflegt, erreichen auch sie hohe Lebenszeiten. Das Potenzial für fehler