Schäden an Leimbindern / Brettschichtträgern
Eine besondere Form der Holzbauweise ist die Holzkonstruktion aus sogenannten Leimbindern oder Brettschichtträgern. Hierbei werden Träger unterschiedlicher Dimensionierung aus einzelnen Brettern zusammengeleimt und ermöglichen so eine Vielfalt an Spannweiten und Formen, die in Vollholzbauweise nicht möglich wären. Diese Bauform kann speziell in Bauwerken beobachtet werden, die große Räume beinhalten oder die große Spannweiten überwinden müssen. Mittlerweile findet man auch Leimbinder als kostengünstige Alternative im normalen Hausbau als Ersatz für Sparren oder Deckenbalken sowie im Außenbereich z.B. bei Carports.
Die Schäden an Leimbindern beschränken sich hauptsächlich auf Fäule durch holzzerstörende Pilze oder Risse bzw. mechanische Schäden. Insektenschäden kommen nur sehr selten vor, da das verarbeitete Holz meist sehr trocken und chemisch vorbehandelt ist, so dass die Umstände für eine Einnistung von holzzerstörenden Insekten eher ungünstig sind.
Während im Außenbereich bei Leimbindern / Brettschichtträgern die Schadensursache oft in der Exposition zum Wetter und dem daraus resultierenden Einfluss von Nässe zu suchen ist, spielt bei Schäden im Inneren häufig die Bauphysik eine entscheidende Rolle.
Die Gefahr bei Leimbindern ist, dass durch das Ausfaulen einzelner Lamellen die Tragfähigkeit über größere Spannweiten massiv reduziert wird, da gerade bei schmalen Leimbindern eine Lamelle die komplette Breite umfasst. Je nach Lage der geschädigten Lamelle hat dies eine andere statische Auswirkung auf den Träger. Während bei Hallenkonstruktionen die Schäden oft im oberen Bereich der Konstruktion zum Dach hin zu finden sind, sind Schäden bei Bauwerken im Außenbereich an nahezu jeder Stelle möglich, da in ungünstigen Fällen Feuchtigkeit über Risse oder Astlöcher eindringen kann oder durch Verunreinigungen wie Laub und Moos langzeitig auf die Holzkonstruktion einwirken kann.