Landwirtschaft Image Schweinehaltung
In diesem Image Video sehen wir, wie eine Sau in einer modernen Abferkelbucht ihre Ferkel wirft. Diese Jungsau wird dabei in diesem neuen System während der Geburt nicht fixiert.
Die Abferkelung
Hier sehen wir, wie eine Sau in einer modernen Abferkelbucht ihre Ferkel wirft. Diese Jungsau wird dabei in diesem neuen System während der Geburt nicht fixiert, das heißt, Sie kann sich hier völlig frei bewegen.
Die Geburt der Ferkel macht die Sau völlig selbstständig und wir sehen, eine völlig ruhige Atmosphäre. Auch von unserem Filmteam und dem schnell installiertem Equipment lässt sich die Sau nicht aus der Ruhe bringen. Die beeindruckende Ruhe dieser Muttersau spricht dabei für sich.
Diese Sau der Kreuzung Norwegische Landrasse X Edelschwein, ist heute zur Geburt der Ferkel ca. 1 Jahr alt und hat jetzt eine Trächtigkeit von 115 Tagen oder auch 3 Monaten 3 Wochen und 3 Tagen hinter sich.
Wir sprechen hier von einer Jungsau, da diese Sau zum ersten Mal Nachwuchs bekommt.
Diese Sau hat bisher schon völlig alleine 8 Ferkel geboren und wir beobachten nun den weiteren Verlauf.
Am Verhalten der Sau kann man beobachten, wann direkt ein weiteres Ferkel geworfen wird. Die Sau fängt nämlich an, leicht unruhig zu werden, sich dabei zu strecken und hebt zusätzlich ihren Ringelschwanz. Dann wird es jeden Augenblick wieder soweit sein.
Und Schwups da ist das nächste Ferkel auch schon!
Die Ferkel haben bisher im Fruchtwasser in der Fruchtblase geschwommen und kommen daher nass auf die Welt. Gut erkennen kann man kurz nach der Geburt die reste der Fruchtblase am Ferkel und die lange Nabelschnur. Alle Ferkel können schon direkt laufen und weitere Sinne wie Sehen, Hören und Riechen sind schon ausgebildet.
Wir werden jetzt sehen, wie das Ferkel völlig alleine den Weg ans Gesäuge findet, wo es sich dann sofort mit frischer Biestmilch versorgen kann. Die Aufnahme von Biestmilch ist für die Ferkel sehr entscheidend für ihre weitere Entwicklung, weil die erste Milch, eben diese Biestmilch ganz wertvolle Inhaltstoffe für die Ferkel bereithält.
Die Ferkel werden hier nicht von der Mutter trocken geleckt oder ähnliches. Sie trocknen von ganz alleine durch die im Moment eh hohe Raumtemperatur. Zusätzlich werden die 3 roten Kunststoffplatten in dieser Abferkelbucht mit Warmwasser beheizt und eine Infrarotlampe heizt in der Nacht von oben nach. Dabei vertrocknen nach einigen Stunden auch die Nabelschnüre und fallen von alleine ab.
Bis zur Geburt des nächsten Ferkels kann es 15 Minuten dauern, häufig kommen die Ferkel aber in kürzeren Zeitabständen.
Eine Sau hat 13 bis 16 Striche. Das heißt, es gibt für 13 bis 16 Ferkel die Möglichkeit Milch aufzunehmen. Die Anzahl der Ferkel, die eine Sau mit einem Wurf bekommt liegt hauptsächlich auch in dieser Größenordnung.
Wie wir sehen, ist das Geburtsgewicht der Ferkel durchaus auch mal unterschiedlich. Größere Ferkel mit über 1,5 kg Geburtsgewicht haben es sehr viel leichter die ersten Tage gut zu überstehen, in dem sie sich am Gesäuge gut gegen schwächere Ferkel durchsetzen können.
Ziel jedes Ferkel ist es möglichst an die vorderen Striche der Sau zu kommen, weil hier die Milchproduktion am stärksten ist. Das führt in den ersten Stunden auch zu Auseinandersetzungen der Ferkel untereinander.
Direkt nach dem Abschluss der Geburt wird für die Jungsau in diesem Abferkelstall die hintere Gittertür geöffnet und die Sau hat zusätzlichen Bewegungsraum, der laufend von allen Muttersauen in diesem Stall genutzt wird. Zum einen kommt die Verdauung durch die Bewegung nach der Geburt wieder richtig in Gang und die Sauen setzen direkt Kot und Urin ab und zum anderen massiert das orange runde Hindernis das Gesäuge der Sau zusätzlich.
Außerdem werden die Ferkel durch die orange Rolle daran gehindert die Bucht zu verlassen. Die Ferkel sollen nämlich in den ersten mind. 14 Tagen die Bucht nicht verlassen, damit eine gute Mutter-Kind Bindung aufgebaut werden kann. Nach 14 – 18 Tagen werden auch für die Ferkel die kleinen braunen Bretter hochgeschoben und sie können damit durch die kleine Öffnung Kontakt zu den Ferkeln der anderen Sauen aufnehmen.
Die Erfahrungen zeigen, dass die Sauen in diesem System eine außerordentlich gute Milchleistung entwickeln und die Ferkel somit einen idealen Start in Leben erhalten. Wenn die Ferkel aller Sauen durcheinander laufen kommt es auch dazu, dass Ferkel bei fremden Sauen säugen, dieses gleicht sich aber alles wieder aus, weil im Allgemeinen genügend Milch erzeugt wird.
Im Heranwachsen der Ferkel bei Ihrer Mutter werden standartmäßig einige wenige, aber dennoch notwendige Maßnahmen am Ferkel durchgeführt.
In diesem Betrieb bekommen die Ferkel nur Eisen nach ca. 5 Tagen und 2 vorbeugende Impfungen, die in einer Lösung gemeinsam ab dem 14. Lebenstag über eine kleine Spritze verabreicht werden.
Die zusätzliche Versorgung der Ferkel mit Eisen ist zumindest in Haltungseinrichtungen ohne Auslauf auf dem Feld notwendig, weil hier kein Eisen aus dem Boden aufgenommen werden kann.
Weitere Standartmaßnahmen wie das Abschleifen der Zähne, das Kastrieren der männl. Ferkel und das kupieren aller Schwänze der Ferkel wird nicht gemacht