Nähkloben, Nähzange, Nähross
Nähkloben sind in der Regel große Holzzwingen, die sich der Sattler zwischen die Beine klemmt, um das Nähgut damit zu befestigen.
Dadurch hat er beide Hände frei, um mit zwei Nadeln zu nähen. Der Nähkloben besteht aus einer langen, oben gewölbten, dann bis zum Boden gerade auslaufenden Backe und einer daran mit einem Scharnier befestigten beweglichen Backe. Je stärker die Backen nach außen gewölbt sind, desto größer kann das zu vernähende Nähgut ausfallen, das mit dem Nähkloben genäht werden kann. Andererseits lässt sich der Nähkloben dadurch entsprechend schlechter zwischen den Beinen halten. Es gibt Nähkloben mit einem oder zwei äußeren Ansätzen, die den Halt verbessern sollen. Optimal ist der Nähkloben Französischer Form. Hierbei sind die Backen im Bereich der Beine stark nach innen gewölbt. Dadurch liegt das Bein bequem auf der Backe und kann nicht verrutschen. Durch das Eigengewicht des Beines, das auf die bewegliche Backe des Nähklobens wirkt, bedarf es keines zusätzlichen Kraftaufwandes mehr, um das Nähgut festzuhalten. Nachteil aller Nähkloben ist, dass man sich relativ weit nach unten beugen muss, um die Naht zu erkennen. Die Lösung wären Nähzange oder Nähross (Nährössl).
Die Nähzange und das Nähross sind beide Solitärwerkzeuge, d. h. wirken und stehen ohne weiteres Zutun des Sattlers, nachdem das Nähgut eingespannt ist. Die Nähzange wird vor den Sattler gestellt. Auf das Nähross setzt sich, wie der Name es vermuten lässt, der Sattler drauf. Das Nähross gibt es in zwei üblichen Varianten:
1. Nähross mit Spindel
2. Nähross mit Fußauslösung
Beim Nähross mit Spindel werden die Backen über eine Holzspindel oder ein Metallgewinde mit der Hand zusammengedreht und damit das Nähgut befestigt. Beim Nähross mit Fußauslösung werden die Backen über einen Lederriemen oder ein Gurtband zusammengezogen, indem die Kraft per Fußdruck auf einen mit ihnen verbundenen Hebel wirkt. Vorteil beim Nähross mit Fußauslösung ist die Möglichkeit des schnellen Lösens des Nähgutes.