Restaurierung von Papierbänden
Die Restaurierung von Papierbänden besteht häufig darin, durchgescheuerte Stellen mit neuem Papier zu unterlegen. Damit sich das neue Papier nicht optisch vom originalen Papier abhebt, wird es normalerweise farblich angepasst.
Bei der farblichen Angleichung liegt die grösste Herausforderung für den Restaurator. Es gab in der Vergangenheit unzählige Mittel und Techniken, Papier zu färben und zu dekorieren. Farben und Pigmente wurden häufig mit Klebstoff gemischt und mit unterschiedlichen Werkzeugen auf das Papier gestrichen, getupft, getropft oder gerieben. Manchmal wurde das frische gefärbte Papier gefaltet und wieder auseinander gezogen, manchmal auf ein anderes Blatt abgeklatscht. Dabei hinterliess jedes Werkzeug und jeder Arbeitsschritt, je nach Klebstoff und Papier eine charakteristische Färbung und Musterung. Möchte der Restaurator ein ähnliches Papier für die Restaurierung benutzen, muss er dieses selber färben. Aber nur, wenn er ein sehr ähnliches Werkzeug hat, die Farbkonsistenz und die Farbzusammensetzung gut rekonstruiert und die angewandte Färbetechnik gut imitiert, wird er ein sehr ähnliches Papier erzeugen können.