Fliesen Naturstein Verlegung
Steingutfliesen
Steingutfliesen besitzen einen relativ weichen weißen, gelblichen oder auch rötlichen Scherben* und sind leicht zu bearbeiten. Sie werden in der Regel trocken gepresst und bei Temperaturen über 1000°C gebrannt. Ihr poröser Scherben nimmt relativ stark Wasser auf. So sind Steingutfliesen daran zu erkennen, dass ein auf die Fliesenrückseite gegebener Wassertropfen langsam aufgesogen wird. Aufgrund dieser relativ hohen Wasseraufnahme sind Steingutfliesen nicht zur Verlegung im Freien geeignet. Das aufgenommene Wasser würde den Fliesenscherben bei Frost sprengen. Ihr Einsatz beschränkt sich somit einzig und allein auf den Innenbereich. Steingutfliesen sind klassische Wandfliesen für Küche und Bad. Sie eignen sich uneingeschränkt zum Einsatz im Nassbereich von Innenräumen. Ihre Oberfläche ist durch eine Glasur versiegelt, und über die Fliesenkanten und die Unterseite kann bei Innenverlegung nur wenig Wasser aufgenommen werden. Ihre Glasur ist allerdings relativ weich und damit mechanisch nicht belastbar. Als Bodenfliesen eignen sich Steingutfliesen deshalb nur für barfuß oder mit weich besohltem Schuhwerk begangene Flächen im Privatbad. Bodengeeignete Steingutfliesen sind üblicherweise durch ein Fußsymbol gekennzeichnet.
●unter Scherben versteht man den Fliesenkern
Steinzeugfliesen
Glasierte Steinzeugfliesen
Überall dort, wo Fliesenböden mit Straßenschuhen begangen werden, weicht man beim Bodenbelag gern auf glasierte
Steinzeugfliesen aus, die vielfach in Farbe und Format, passend abgestimmt, als Ergänzung zu Steingutfliesen angeboten werden.
Steinzeugfliesen stellen neben Steingutfliesen die zweite große Gruppe der feinkeramischen Fliesen dar. Ihr Scherben ist ebenfalls feinkörnig und kristallin. Im Gegensatz zu Steingutfliesen ist dieser Scherben bei Temperaturen um 1200°C dicht gesintert. Dadurch wird nicht nur eine größere Härte und Belastbarkeit erreicht, sondern auch die Wasseraufnahme deutlich reduziert. Sie liegt in der Regel zwischen 1,5 bis höchstens 2,5 Prozent. Diese Fliesen sind dadurch frostbeständig und auch für eine Verlegung im Außenbereich geeignet. Glasierte Steinzeugfliesen sind mit und ohne Dekor, glatt und mit Relief, matt oder glänzend glasiert erhältlich. Mattglasuren bieten bei Nässe eine etwas bessere Standsicherheit als glänzende. Die Glasur schützt die Fliesenoberfläche zuverlässig gegen Fleckbildung. Sie ist jedoch nicht so widerstandsfähig gegen mechanische und chemische Beanspruchungen, wie die Oberfläche unglasierter Steinzeugfliesen. Je nach Glasurtyp können solche Fliesen mehr oder weniger empfindlich gegen Abriebbeanspruchung sein. Nach der derzeit gültigen DIN EN 176 werden bei glasierten Steinzeugfliesen fünf Abriebgruppen unterschieden. Diese vermitteln grundlegende Aussagen über die mögliche Beanspruchung.
Unglasierte Steinzeugfliesen
Neben glasierten gibt es auch unglasierte Steinzeugfliesen. Ihr Scherben ist durchgefärbt, muss aber keineswegs
einfarbig sein. Es gibt melierte, marmorierte wie auch geflammte Ware und sogar unglasierte Fliesen mit Dekor, das durch in die Fliesen eindringende Metallsalze erzeugt wird, die im
Siebdruckverfahren aufgebracht werden. Es gibt auch an Naturstein erinnernde Steinzeugfliesen mit reliefartig geprägter Oberfläche. Unglasiertes Steinzeug hat meist einen rustikalen Charakter und lässt auch unter stärkster Beanspruchung kaum Abnutzungsspuren erkennen. Die Oberfläche des Scherbens ist mikrorauh und bietet so bei Nässe noch eine gute Standsicherheit. Das Fehlen einer Glasur macht solches Material allerdings anfäll