Beginn des Chili Anbaus in Ecuador
Seit Herbst 2021 bauen wir in Bucay in Ecuador gemeinsam mit unserem Produktionspartner auf einer ehemaligen Bananenplantage Chili an. Das Projekt ist zunächst auf eine Fläche zwei Hektar begrenzt sowie auf zwei Sorten Chili. Eine biologische Zertifizierung des Anbaus wird für das laufende Jahr 2022 angestrebt. Wir haben uns für die klassischen Sorten Jalapeño Ruben und die rote Habanero Chili entschieden. Jalapeño Ruben ist eine ertragreiche, dickfleischige Chili mit ca. 7 cm langen, roten Früchten und einer milden, fruchtig-angenehmen Schärfe. Die Früchte der Habanero Chili erinnern in ihrer Form an kleine Paprika, sind von leuchtend roter Farbe und haben eine intensive Schärfe von ca. 250.000 Scoville. Die Monate zwischen November und März sind die regenreichste Zeit in Ecuador, weshalb wir mit der Kultivierung der Chilis in dieser Zeit gestartet haben.
Anzucht der Keimlinge
Wir haben uns gegen eine Direktsaat in das Feld und stattdessen für eine Vorkultur der Setzlinge in geschützter Umgebung entschieden. Vor Aussaat des Saatgutes in die Trays wurden die Samen drei Tage lang in Wasser gequellt. Anschließend wurde das Saatgut in die Pflanztrays mit speziellem organischen Anzuchtsubstrat gepflanzt. Die Keimung der Samen erfolgt bei korrekter Bewässerung bereits nach 10 bis 14 Tagen.
Chilis gedeihen am besten auf mittleren bis sandigen Böden, die ausreichend Belüftung und Drainage garantieren. Da sie auf Wassermangel empfindlich reagieren, ist in den Trockenmonaten eine Tröpfchenbewässerung notwendig. Die Bodenvorbereitung beginnt ein paar Wochen vor dem Ausbringen der Setzlinge in das Feld. Zur Anreicherung von organischer Masse und Stickstoff im Oberboden werden in den Monaten vor dem Chili Anbau bodendeckende stickstoffbindende Deckfrüchte angebaut. Diese Pflanzen reichern den Boden mithilfe von in Symbiose lebenden Knöllchenbakterien mit atmosphärischem Stickstoff an. Zusätzlich verbessert die organische Masse, sobald sie in das Feld untergepflügt wurde, die Bodenqualität. Im Anschluss an das Pflügen wurden die Pflanzdämme angelegt. Oftmals werden auch, ähnlich beim Spargel- oder Erdbeeranbau, Polyethylen Beschichtungen ausgebracht. Die schwarzen Plastikplanen sind zum einen ein Schutz vor Unkraut, zum anderen erhöhen sie die Temperatur der Wurzelzone. Vor allem in Regionen ohne optimale klimatische Bedingungen ist dies entscheidend. In unserem Fall haben wir auf eine solche Beplanung verzichtet, auch um Müll zu vermeiden.
Die fertigen Setzlinge
Die Setzlinge können in das Feld umgepflanzt werden, sobald sie ca. 5-6 Blätter ausgebildet haben sowie eine Höhe von 15-30 cm. Dies ist nach ca. 40-45 Tagen der Fall.