Fachkräftemangel hat Deutschland fest im Griff

Seit vielen Jahren hat Deutschland mit dem Fachkräftemangel zu kämpfen, der längst zahlreiche Branchen und Berufsfelder erreicht hat. Laut einer Erhebung der Bundesagentur für Arbeit lag der Bereich Verkehr und Logistik (ausgenommen Fahrzeugführung) im Februar 2024 mit 57.000 offenen Arbeitsstellen an der Spitze.
In den IT-Berufen hatte die Fachkräftelücke mit rund 42.000 unbesetzten offenen Stellen 2023 ein neues Allzeithoch erreicht. Auch in vielen handwerklichen Berufsfeldern herrscht seit Jahren ein ausgeprägter Fachkräftemangel. Auf alle Berufe bezogen ging die Deutsche Industrie- und Handelskammer (DIHK) 2023 von etwa zwei Millionen vakanten Stellen aus.
Der demografische Wandel deutet darauf hin, dass sich die Lage künftig kaum entspannen wird. Im Jahr 2030 werden voraussichtlich nur noch 2,1 Erwerbstätige auf einen Ruheständler kommen. Diese Entwicklung führt zu einem verschärften Engpass an Arbeitskräften.

Ein weiterer Faktor ist die Bildungslücke, die sich in Deutschland zusehends auftut. Die Abweichungen zwischen den erlernten Fähigkeiten und den Anforderungen des Arbeitsmarktes werden größer, was vor allem auf die fortschreitende Digitalisierung zurückzuführen ist. Ständige Weiterbildung und eine Anpassung der Fähigkeiten sind unverzichtbar, um den Anforderungen der modernen Arbeitswelt gerecht zu werden. E-Learning kann entscheidend dabei helfen.

 

E-Learning für die Bereiche Unternehmensführung und Organisation

Grundsätzlich gibt es zwei Möglichkeiten, dem Fachkräftemangel innerhalb eines Unternehmens zu begegnen: Die Neueinstellung externer Kandidaten oder die Weiterbildung bereits Beschäftigter. Letzteres kann vor allem im Bereich Unternehmensführung und Organisation sinnvoll sein, da die Möglichkeit der internen Weiterbildung für Mitarbeiter hier mit überschaubarem Aufwand vergleichsweise erfolgversprechend erscheint. In diesem Segment gab es Anfang 2024 immerhin rund 37.000 unbesetzte Stellen.

Dafür kann die Nutzung von E-Learning-Plattformen hilfreich sein, also von Software-Lösungen, mit denen HR-Mitarbeiter digitale Schulungsinhalte erstellen und verwalten sowie internen und externen Teams zuteilen können. Dies wird auch als Learning Management System (LMS) bezeichnet.
 


Vorteile von E-Learning-Plattformen

Der wohl größte Vorteil solcher Plattformen im Vergleich zu Präsenzschulungen: Sie bieten die Möglichkeit, sich zeit- und ortsunabhängig weiterzubilden. Dadurch können mehr Menschen die erforderlichen Fähigkeiten und Qualifikationen erwerben, die für die offenen Stellen verlangt werden.
Zudem können die Lerninhalte individuell angepasst werden – im Gegensatz zum Frontalunterricht, bei dem alle Teilnehmer einer Weiterbildungsmaßnahme denselben Lerninhalten ausgesetzt werden. E-Learning ermöglicht es, flexibel auf die Bedürfnisse der Lernenden einzugehen und sich gezielt auf die Bereiche zu konzentrieren, in denen sie Unterstützung benötigen.

Und nicht zuletzt können Schulungs- und Weiterbildungskosten durch E-Learning deutlich gesenkt werden. Reise- oder Unterkunftskosten entfallen genauso wie die Bezahlung von Dozenten. Die Lizenzpreise für E-Learning-Tools liegen im Regelfall deutlich niedriger.
 

E-Learning ist bereits etabliert

Wie die „E-Learning Benchmarking Studie 2022“ ergab, ist E-Learning in deutschen Unternehmen bereits etabliert – zumindest in einigen Bereichen. Bei der Umfrage gaben mehr als 95 Prozent der Befragten an, dass E-Learning in ihrer betrieblichen Aus- und Weiterbildung zum Einsatz kommt oder sich gerade in der Planungsphase befindet.
Im Schnitt bekommen Beschäftigte dafür zwischen 30 und 60 Minuten pro Woche eingeräumt – allerdings können nur 17,4 Prozent ihre Zeit zur Weiterbildung effizient nutzen. Als Hauptgrund für dieses Missverhältnis nannten die Teilnehmer die hohe Arbeitsbelastung.

Zudem wird E-Learning längst nicht in allen Fällen eingesetzt, um freie Stellen neu besetzen zu können. Vielerorts wird das Angebot vor allem für Compliance-Schulungen genutzt.
 

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