Ein effizienteres System senkt nicht nur die Betriebskosten nachhaltig, sondern leistet auch einen wichtigen Beitrag zum Umweltschutz.

Dieser Artikel räumt zunächst mit häufigen Missverständnissen über Kältetechnik auf und erklärt anschließend, wie moderne Systeme zu einer deutlichen Steigerung der Energieeffizienz beitragen. Abschließend zeigen Praxisbeispiele, wie Unternehmen konkrete Maßnahmen umsetzen können.
 

Energieeffiziente Kältetechnik - Klarheit schaffen

Ein weit verbreiteter Irrglaube ist, dass Kältetechnik ausschließlich der Kühlung dient. Tatsächlich basieren auch viele Heizsysteme auf Kälteprozessen, die Wärme aus einer Quelle aufnehmen und an anderer Stelle abgeben. Moderne Refrigerationssysteme arbeiten dabei nach dem Prinzip der Wärmepumpe. Ähnlich einem Kühlschrank wird Wärme von einem kälteren Bereich (z. B. Außenluft) auf ein höheres Temperaturniveau (z. B. Gebäudeinnenraum) gebracht.

Ein weiterer Irrglaube besteht darin, dass Kältetechnik von Natur aus energieintensiv sei. Zwar benötigen die Systeme Energie zum Betrieb des Kompressors, doch moderne Anlagen arbeiten mit hocheffizienten Motoren und nutzen die Abwärme des Prozesses sinnvoll. Studien des Bundesverbandes der Deutschen Kälte- und Klimatechnik (VDKK) belegen, dass Wärmepumpenheizungen im Vergleich zu traditionellen Gasheizungen bis zu 70 % Energie einsparen können.
 

Die Wissenschaft hinter der Effizienz

Kältetechnik basiert auf den Gesetzen der Thermodynamik. Ein Kältemittel nimmt im Verdampfer Wärme aus der Umgebung auf und verdampft dabei. Anschließend wird das gasförmige Kältemittel im Kompressor verdichtet, wodurch sich seine Temperatur erhöht. Im Kondensator gibt das heiße Gas dann die Wärme an die Umgebung ab und kondensiert wieder zu Flüssigkeit. Durch ein Expansionsventil entspannt sich das Kältemittel, kühlt dabei ab und kann im Kreislauf erneut Wärme aufnehmen.

Die Effizienz einer Refrigerationssystems wird durch den COP-Wert (Coefficient of Performance) ausgedrückt. Je höher der COP, desto effizienter arbeitet das System. Moderne Anlagen erreichen COP-Werte von bis zu 5, d. h., sie liefern 5 kW Heizleistung für 1 kW eingesetzte elektrische Energie.
 

Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz

Unternehmen können verschiedene Maßnahmen ergreifen, um die Energieeffizienz ihrer Lüftungs- und Heizsysteme zu optimieren:

  • Regelmäßige Wartung: Verschmutzte Filter und defekte Komponenten erhöhen den Energieverbrauch. Regelmäßige Wartungen durch qualifizierte Fachkräfte stellen sicher, dass die Anlage optimal funktioniert.
  • Optimierung der Steuerungsanlage: Eine intelligente Steuerung kann die Betriebszeiten der Anlage an den tatsächlichen Bedarf anpassen. Moderne Systeme nutzen zudem Außentemperaturfühler, um den Betrieb so effizient wie möglich zu gestalten.
  • Wärmerückgewinnung: Abluftwärme kann zurückgewonnen und zur Vorwärmung der Zuluft verwendet werden. Dadurch wird der Heizbedarf deutlich reduziert.
  • Einsatz moderner Kältemittel: Neue Kältemittel mit niedrigem Treibhauspotential (GWP) tragen zum Umweltschutz bei und können zudem die Effizienz der Anlage steigern.
     

Praxisbeispiele

  • Ein Bürogebäude in Frankfurt am Main konnte durch den Austausch der alten Gasheizung gegen eine moderne Wärmepumpe mit integrierter Lüftungsanlage den Energieverbrauch um 60 % senken.
  • Ein Lebensmittelverarbeitungsbetrieb in Bayern nutzt die Abwärme seiner Kälteanlage zur Warmwasserbereitung, wodurch der Energieverbrauch für die Warmwasserbereitung um bis zu 80 % reduziert werden konnte.
     

Fazit

Moderne Kältetechnik bietet ein großes Potenzial zur Steigerung der Energieeffizienz von Lüftungs- und Heizsystemen. Durch den Einsatz effizienter Anlagen, regelmäßige Wartung und smarte Steuerungssysteme können Unternehmen nicht nur ihre Betriebskosten nachhaltig senken, sondern auch einen wertvollen Beitrag zum Umweltschutz leisten.