Wo steht die größte Halle? Ausstellungsflächen deutscher Messestandorte
In Deutschland finden jährlich mehr als 600 Messen und Kongresse statt – Tendenz steigend. Zudem wachsen nach Angaben des Ausstellungs- und Messe-Ausschusses der Deutschen Wirtschaft e.V. (AUMA) auch die Hallenkapazitäten der Messen. 2022 betragen sie zusammengerechnet rund 2,82 Millionen Quadratmeter. Das sind die fünf deutschen Messestandorte mit den größten Hallenkapazitäten:
- Die Messe Hannover liegt mit 392.445 Quadratmetern Hallenkapazität und 58.000 Quadratmetern Freigelände auf Platz eins. Die Kapazität der Messe Hannover wuchs besonders stark an, als sie um die Fläche der EXPO2000 erweitert wurde.
- Platz zwei belegt die Messe in Frankfurt am Main mit einer Hallenkapazität von 372.073 Quadratmetern. Das Freigelände ist 66.764 Quadratmeter groß. Hier findet die Frankfurter Buchmesse mit fast 300.000 Besuchern statt.
- Auf dem dritten Rang liegt Köln mit 285.000 Quadratmetern Hallen- und 100.000 Quadratmetern Freifläche. Dort findet jährlich die Spielemesse gamescom statt. Mit zuletzt rund 373.000 Besuchern und 1153 Ausstellern ist sie die weltweit größte Messe für interaktive Unterhaltungselektronik.
- Platz vier belegt die Messe Düsseldorf mit einer Hallenkapazität von 262.727 Quadratmetern und 43.000 Quadratmetern Freigelände. Hier finden jährlich zwei der elf größten Messen Deutschlands statt: die Drupa – eine Messe für Druckgeräte und Printmedien – mit rund 260.000 Besuchern und die Boot – die internationale Wassersportmesse – mit rund 250.000 Besuchern.
- Die Messe München bietet eine Hallenkapazität von 200.000 Quadratmetern. Beim Freigelände liegt München aber ganz vorne: 414.000 Quadratmeter misst das Gelände auf dem ehemaligen Flughafen. Die große Fläche kommt vor allem einer Einzelmesse zugute: Die Bauma ist die Messe mit der weltweit größten Ausstellungsfläche. Als weltweit größte Messe der Baubranche findet sie alle drei Jahre statt und lockte 2019 mehr als 620.000 Besucher nach München.
Mit nur 4.800 Quadratmetern Hallenkapazität belegt Husum den vorletzte Platz– allerdings liegt das Messegelände durch die große Freifläche von 70.000 Quadratmeter im Mittelfeld. Das kleinste Messegelände Deutschlands hat Idar-Oberstein mit nur 5.400 Quadratmetern an Hallenkapazität und Freifläche.
Hallenkapazitäten im internationalen Vergleich
Im weltweiten Ranking nehmen die deutschen Messen mit ihren Hallenkapazitäten ebenfalls Spitzenplätze ein. So belegt die Messe Hannover, nach dem National Exhibition and Convention Center (NECC) Shanghai, weltweit den zweiten Platz. Auch das weltweit drittgrößte Messegelände liegt, mit Frankfurt am Main, ebenfalls in Deutschland. Unter den Top Ten im weltweiten Ranking der größten Hallenkapazitäten sind mit Köln und Düsseldorf sogar noch zwei weitere deutsche Messestädte vertreten. Das sind die Top Ten der Messeplätze weltweit:
- National Exhibition and Convention Center (NECC) Shanghai: 400.000 Quadratmeter
- Hannover Messegelände: 392.445 Quadratmeter
- Frankfurt am Main Messegelände: 372.073 Quadratmeter
- Fiera Milano: 345.000 Quadratmeter
- China Import & Export Fair Complex Guangzhou: 338.000 Quadratmeter
- Kunming Dianchi International Convention & Exhibition Center: 300 000 Quadratmeter
- Köln Messegelände: 285.000 Quadratmeter
- Crocus Expo IEC Moskau: 254 000 Quadratmeter
- Düsseldorf Messegelände: 262.727 Quadratmeter
- Paris-Nord Villepinte: 242.082 Quadratmeter
Die Messe München erreicht den 15. Rang, gefolgt vom Messezentrum Nürnberg auf Platz 24. und dem Berlin ExpoCenter auf Platz 25.
Mit über 10,5 Millionen Messebesuchern war das Jahr 2016 am erfolgreichsten
Der AUMA zeigt in einer Statistik die Besucherzahlen überregionaler Messen in Deutschland in den Jahren 2015 bis 2019. Die Besucherzahlen schwankten zwischen 9,57 Millionen Besuchern im Jahr 2018 und 10,54 Millionen Besuchern im Jahr 2016.
Auf Grund der Corona-Pandemie konnte der Großteil der Messen in den Jahren 2020 und 2021 nicht oder nur als virtuelles Format stattfinden. Dies führte zu einem drastischen Rückgang der Besucherzahlen und Einnahmen.
Umsätze der Messekonzerne
Im Jahr 2019 erwirtschafteten die deutschen Messeveranstalter einen Gesamtumsatz von 4,1 Milliarden Euro. Alleine vier der weltweit zehn umsatzstärksten Messekonzerne sind in Deutschland beheimatet. Für die Zukunft bleibt es zu hoffen, dass sich die Branche nach der Corona-Pandemie erholt und die Zahlen vom Vorkrisenniveau wieder erreicht werden.
Der Wirtschaftsfaktor Messe für deutsche Städte
Messen sind ein wichtiger Wirtschaftsfaktor für den jeweiligen Standort. Neben den Veranstaltern und der Event-Logistik profitieren vor allem die Städte von den vielen auswärtigen Besuchern. Die Messebesucher benötigen eine Unterkunft, betreten Restaurants und nutzen Leihwagen oder den öffentlichen Nahverkehr. Damit tragen sie erheblich zu den städtischen Einnahmen dabei. Während beispielsweise die Messe Düsseldorf rund 400 Millionen Euro einnahm, erwirtschaftete die Stadt Düsseldorf durch die Messen im Jahr 2009 rund 2,3 Milliarden Euro.
Fazit
Der Wirtschaftsstandort Deutschland profitiert stark von den 600 Messen und Kongressen im Jahr. Mehrere Millionen Besucher aus dem In- und Ausland tragen viel zum jährlichen Wirtschaftsaufkommen deutscher Messeplätze bei.
