Was sind Sensor-Telematik-Systeme?

Der Begriff Telematik verbindet die Wörter Telekommunikation und Informatik. Telematiksysteme erfassen in Fahrzeugen meist über spezielle Telematikboxen automatisiert verschiedene Daten wie beispielsweise die GPS-Position, die Geschwindigkeit, den Kraftstoffverbrauch oder den Reifendruck. Auch sicherheitsrelevante Daten wie Funktionsstörungen oder Bremsverläufe können erfasst und dann übermittelt werden. Softwareplattformen visualisieren diese Daten dann übersichtlich auf Dashboards.

Solche Telematiksysteme haben sich im modernen Flottenmanagement längst etabliert. Es gibt aber auch Telematiksysteme, die mithilfe von speziellen Sensoren noch weitaus mehr Daten erfassen können. Gerade im Güterverkehr bringen solche Sensor-Telematik-Systeme zahlreiche Vorteile mit sich. So sind Telematik-Sensoren in Kühlaufliegern mit der Temperaturüberwachung betraut oder kontrollieren die Leistung des Kühlaggregats. Neben Temperatursensoren kommen beispielsweise auch Drucksensoren oder Ladezustandssensoren zum Einsatz. Transportrisiken können auf diese Weise messbar gemacht und besser identifiziert werden.
 

Transportschäden in Milliardenhöhe

Die Transportschäden in Deutschland bewegen sich seit Jahren auf hohem Niveau. Im Jahr 2022 erbrachten die Unternehmen in der deutschen Transport- und Luftfahrtversicherung laut dem Gesamtverband der Versicherer (GdV) Leistungen in Höhe von etwa 1.273 Millionen Euro. Unter einer Milliarde Euro beliefen sich die Leistungen zuletzt im Jahr 1999.

Die häufigste Ursache ist nach wie vor eine mangelhafte oder gar fehlende Ladungssicherung. Mehr als zwei Drittel der kontrollierten Fahrzeuge werden jedes Jahr wegen mangelnder Ladungssicherung von den Kontrolleuren beanstandet. Rund ein Fünftel bis ein Viertel der Verkehrsunfälle im Schwerlastverkehr seien auf nicht ausreichende Ladungssicherung zurückzuführen. Unter diesen Gesichtspunkten bekommt die Prävention von Transportschäden durch sensorgestützte Telematiksysteme zusätzlich Relevanz.
 

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Konkrete Einsatzgebiete smarter Sensortelematik

Sensor-Telematik-Systeme sind bei diversen Logistikdienstleistern und Frachtführern für bestimmte Routen und Produkte bereits im Einsatz. Etabliert haben sich beispielsweise Sensoren im Reifeninneren, die den Fülldruck und die Temperatur messen. Kommt es zu Abweichungen, informiert das System den Empfänger. So lassen sich Reifenpannen minimieren, der Inspektionsaufwand senken und die Sicherheit von Transportgut und Wagenlenker erhöhen.

In Verbindung mit Augmented Reality (AR) kann durch Kameras und Sensoren vor Beginn der Fahrt sogar der Istzustand eines Lkw mit dem Sollzustand abgeglichen werden, sodass sich Gefahrenherde präventiv beseitigen lassen. Kameras und Sensoren können ebenfalls überprüfen, wie viel Platz im Innenraum des Lkw noch zur Verfügung steht, indem sie das bereits geladene Transportgut vermessen und das Restvolumen für eine effiziente Beladung ermitteln.

Spezielle Telematiksysteme können dem Fahrer bei der Sicherung seiner Ladung zudem Abfragen stellen, die er explizit bestätigen muss und nicht umgehen kann. So kann der Wagenlenker nicht versehentlich oder absichtlich wichtige Maßnahmen zur Transportsicherung unterlassen. Gleichzeitig wird die Ladungssicherung auf diese Weise nach den gesetzlichen Vorgaben automatisch dokumentiert.
 

Best Practice: Smarter Schocksensor von Aspion

Die Firma Aspion entwickelt schon seit mehreren Jahren Datenlogger, die über sensible Fracht wachen können. Ein Erfolgsbeispiel ist ein smarter Schocksensor, der auf die Erkennung und Aufzeichnung von Stößen, Erschütterungen und extremen Temperaturwerten spezialisiert ist. Intelligente Algorithmen visualisieren Schocks und Stöße und zeigen relevante Temperatur- und Feuchtigkeitsveränderungen.

Die angebundene Internet of Things (IoT)-Plattform ermöglicht den Kunden rund um die Uhr Zugriff auf den aktuellen Standort der Güter und alarmiert bei außergewöhnlichen Vorkommnissen. Der Datenlogger kann sowohl in Lkw montiert werden als auch auf Gabelstaplern oder in automatisierter Fördertechnik.