Die Linde AG liefert Gase und Prozess-Anlagen zur Gasherstellung. Das Hauptgeschäft von Linde Gas ist die Gaslieferung. Weitere Kompetenzfelder, darunter die Kältetechnik unter Anwendung von Gasen bieten Prozessinnovationen und Anwendungen zum Frosten, Kühlen, Erwärmen und Temperieren. Technische Gase werden in Medizin, Lebensmittelindustrie und -verpackung, der chemischen Industrie oder der Metallurgie eingesetzt.
Tiefe Temperaturen als Fertigungshelfer für Hochdruckeinrichtungen
Hochdruckschläuche bestehen aus zwei Gummilagen, zwischen denen ein Drahtgeflecht liegt, das die Schläuche vor dem Bersten schützt. Der Innenschlauch wird extrudiert. Dann wird ein Drahtgeflecht unter einer gewissen Spannung aufgesponnen, was den Innenschlauch zerdrücken würde. Damit dies nicht geschieht, wird er stabilisiert. Der Schlauch wird zunächst in einer zwei Meter langen Schlauchkühlanlage auf -196 °C abgekühlt. Dazu wird flüssiger Stickstoff auf den Schlauch gesprüht. Hierdurch wird er hinreichend steif. Dann tritt er in die Spinnanlage ein, wo anschließend das Drahtgeflecht aufgespult wird. Verfahren und Anlage sind einfach in Betrieb und Wartung und können in der Standardausführung Schläuche bis zu 50 cm Durchmesser verarbeiten.
Tiefgekühlt kommt die Ware stets frisch auf den Tisch
Bakterienaktivität muss in Lebensmitteln wirksam vermieden werden, wofür sich Kühlen und Frosten besonders eignet. Bei Temperaturen unter dem Gefrierpunkt wachsen Mikroorganismen wesentlich langsamer. Nicht nur die Produkttemperatur wird abgesenkt. Besonders die Tiefkühlung des Wassers, das für den Stoffwechsel der Mikroorganismen notwendig ist, mindert das Risiko des Bakterienwachstums. Beim Schockfrosten oder kryogenen Frosten werden die Tieftemperaturen sehr schnell erreicht, was zu kleinen und gleichmäßig verteilten Eiskristallen im Gefriergut führt. Zusätzlich zum Schutz bleiben natürliche Qualität und Geschmack der Lebensmittel erhalten. Linde bietet für Produktion und Transport von Lebensmitteln unterschiedliche Kühl- und Gefriertechnologie-Lösungen an.
Schnelles Frosten und Kühlen im Produktionsprozess
In Frostern wird die Temperatur der Lebensmittelprodukte mit Kohlendioxid- und Stickstoffgasen rasch abgesenkt. Dadurch können manche Produkte besser verarbeitet oder ihre Haltbarkeit verlängert werden. Der Kohlendioxid-Schnee, auch Trockeneis genannt, bringt die Produkte flexibel und geräuscharm auf exakte Wunschtemperatur. Der feste Kohlendioxid-Schnee hat eine Temperatur von –79 ºC und kann Produkten in Rührwerken, Mischern beigemengt oder in Container und Transport-Kartons gegeben werden. Er wird mit Schneehörnern oder -düsen erzeugt, die von tragbarer Handgerätegröße bis zur fest installierten Anlagengröße reichen. Die Anlagen müssen die strengen Hygienenormen der Lebensmittelbranche erfüllen. Mit ihnen wird Speiseeis gehärtet, vorgebackene Fertigbackwaren oder Fisch gefrostet. Sie dienen der Form- und Aromabewahrung von Himbeeren wie der Minimierung des Kontaminationsrisikos von Hackfleisch-Fertigprodukten.
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Unterbrechungsfreie Transportkühlung von der Zubereitung bis zum Verzehr
Beim Lebensmitteltransport muss eine ununterbrochene Kühlkette zwischen Herstellungs und Verbrauchsort gewährleistet sein. Hierfür gelten die gesetzlichen Bestimmungen. Um die Kühl- oder Tiefkühltemperaturen exakt zu halten, werden Lindes gasgestützte Systeme zur kryogenen Kühlung beim Transport von Zentrallagern der Großhändler zur Verkaufsstelle oder bei der Lieferung von Speisen vom Caterer zum Veranstaltungsort eingesetzt. Das spart elektrische Anschlüsse oder Dieselaggregate, wodurch die Anlagen leise arbeiten und emissionsarm sind. Sie erreichen Kälteleistung schnell, besonders dann, wenn die Behältertüren häufig geöffnet werden. Linde Gas bietet drei verschiedene Transportsysteme an. Die Behälterkühlung, bei der die Kühlung in Isolierbehältnissen stattfindet. Trockeneis mit einer Temperatur von – 78 °C gibt darin die Kälte durch Sublimierung frei. Es ist einfach zu handhaben und in Scheiben zwischen 0,6 bis 10 Kilogramm erhältlich. Alternativ wird der Trockeneisschnee Snowcool® eingesetzt. Er wird durch flüssige Kohlensäure erzeugt, die in Isotainer, sogenannte Schneeboxen eingeleitet wird. Die Schneemenge wird der transportierten Produktmenge angepasst. Dieses Kühlsystem eignet sich für Direktbelieferungen und Lieferrouten mit häufigen Türöffnungen.
Frostcuise® ist ist ein kryogenes Kühlsystem zur Fahrzeugkühlung, das für LKW-Transporte entwickelt wurde. Der Fahrzeugaufbau wird über einen Wärmetauscher indirekt mit Stickstoff innerhalb weniger Minuten auf die Wunschtemperatur herabgekühlt, was sich für große Transportvolumina mit konstantem Temperaturbedarf und Lieferrouten mit häufigen Türöffnungen, insbesondere auch für lärmempfindliche Bereiche eignet. Für kleinste Versandmengen, gekühlte Muster- oder Proben gibt es die Paketkühlung Icebitzzz®. Kleinere Pakete oder Boxen werden mit einer genau berechneten Trockeneismenge gekühlt. Sie wird der Lieferung in Form von Coolbag-Scheiben oder Nuggets in Styropor-Boxen beigegeben und die erforderliche Temperatur genaue eingestellt. Waren wie Fisch, Meeresfrüchte, Käse, Wurst oder Warenproben können drei Tage oder mehr, sogar interkontinental durch Expressdienstleister verschickt werden.
Mal heiß, mal kühl - Wie schnelle Kühlung in der Metallverarbeitung Zeit spart und Qualität sichert
Mit dem Linspray®-Verfahren werden metallische Werkstücke zur Temperaturregelung beim Schleifen, Schweißen und spanenden Bearbeiten mit flüssigem Kohlendioxid besprüht. In der Metallverarbeitung werden Werkstücke durch die Fertigungsschritte oft erwärmt. Dadurch werden Abmessungen verändert oder die Werkstoffstruktur zerstört. Damit Überhitzung und Ausglühen verhindert werden, müssen die Werkstücke abgekühlt werden. Als Kältemittel dienen hierfür Kohlendioxid-Schnee oder flüssiger Stickstoff, um die Abkühlzeit zu verkürzen.
Reaktion bei tiefsten Temperaturen
Feinchemie und Pharmaindustrie kennen Reaktionen und Prozesse zur Herstellung bestimmter Wirkstoffe und Spezialchemikalien die in Tieftemperatursynthesen ablaufen. Mit Tieftemperaturkühlsysteme von Linde können mittels Flüssigstickstoff Reaktoren gezielt auf die Reaktionstemperatur gebracht werden und danach der genutzte Stickstoff wieder ins Inertgasnetz eingeleitet werden.