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Was sind Kunststoff-Formteile?
Kunststoffe – auch Plastik genannt – sind Polymerverbindungen auf Kohlenstoffbasis. Auf Kohlenstoff gründet auch das Leben auf der Erde. Die molekularen Strukturen (sogenannte Makromoleküle) von Kunststoff sind damit jenen aus Flora und Fauna ähnlich. Das zeigt sich auch in den Ursprüngen von Kunststoffen. Erste Varianten entstanden aus natürlichen Harzen.
Je nach Zusammensetzung verfügen Kunststoffe beziehungsweise Kunststoff-Formteile über vielfältige, teils sehr unterschiedliche Eigenschaften. Grob lassen sie sich drei Gruppen zuordnen.
- Thermoplaste: Zu dieser Klasse gehören beispielsweise Polyethylen (PE), Polystyrol (Styropor) und Polyvinylchlorid (PVC). Sie verbindet, dass sie sich unter Wärmeeinwirkung formen lassen und nach dem Abkühlen zu stabilen Formteilen werden. Durch erneutes Erhitzen können diese Strukturen eingeschmolzen und erneut verarbeitet werden. Dieser Vorgang wird als Umformen bezeichnet.
- Duroplaste: Formteile aus diesem Kunststoff sind nach der Produktion härter und fester als Thermoplaste, können aber nicht wieder eingeschmolzen werden. Stattdessen zersetzen sie sich unter Hitzezufuhr.
- Elastomere: Wie der Name bereits andeutet, sind sie sehr elastisch. Das heißt, dass sie sich nach der Herstellung mit mehr oder weniger Krafteinwirkung verformen lassen, teils sogar manuell. Allerdings nehmen sie nach kurzer Zeit wieder ihre ursprünglich produzierte Gestalt an.
Plastik gibt es mittlerweile in zahllosen Varianten, die sich für viele Einsatzzwecke eignen. Trotz aller Unterschiede teilen sie sich einige grundlegende Merkmale. Sie sind zumeist leicht, wasserbeständig, unempfindlich gegenüber Chemikalien, lassen sich einfach (weiter)verarbeiten und in fast jede erdenkliche Form bringen.
Diese Herstellungsverfahren gibt es
Kunststoffe sind in mehreren Ausgangsstufen erhältlich. Neben Halbzeugen zur weiteren Verarbeitung gehören dazu auch fertige Plastik-Formteile, die sofort verwendbar sind. Sämtliche Kunststofferzeugnisse entstehen in einem sogenannten Urformverfahren, oft aus Granulat. Dabei können Rohre herauskommen, Platten oder auch Endprodukte wie Becher, Klemmen, Schrauben oder Bauteile für TV-Gehäuse. Beim Urformen unterscheidet man zwischen sechs Verfahren.
- Spritzgießen: Hier wird die erhitzte und damit flüssige Kunststoffmasse in ein Formwerkzeug gespritzt. Dabei handelt es sich um eine hohle Form, in der der Kunststoff sich ausbreitet. Nach dem Erkalten und Verfestigen wird das fertige Kunststoff-Formteil ausgeworfen.
- Extrusion: Bei dieser Methode entstehen die Plastik-Formteile in einem Extruder. Das ist ein komplettes System, welches mehrere Arbeitsgänge vereint. Das Ausgangsmaterial gelangt über einen Trichter in einen Zylinder, in dem es geschmolzen und verdichtet wird. Anschließend kommt es in eine Schnecke und von dort in eine Düse, die das Material herauspresst. Die Extrusion eignet sich unter anderem für Rohre und Fasern.
- Kalandrieren: Entscheidendes Element ist beim Kalandrieren eine Walze mit Öffnungen, durch die eine Kunststoffschmelze geleitet und gleichzeitig geplättet wird. Das Ergebnis sind beispielsweise Folien.
- Rotationsformen: Dieses Verfahren wird häufig für größere, hohle Plastikerzeugnisse und Kunst-Formteile wie Gehäuse, Behälter oder Spielzeuge angewendet. Ähnlich dem Spritzgießen gerät das verflüssigte Ausgangsmaterial in eine Form, die allerdings rotiert. Der Kunststoff setzt sich der Wand ab und erhärtet nach dem Abkühlen.
- Schäumen: Schaumstoffe entstehen durch den Zusatz von aufschäumenden Gasen, durch Verdampfen von niedrig siedenden Flüssigkeiten, die dabei Blasen bilden, oder durch Polymerisation.
- Blasformen: In diesem Fall wird ein Thermoplast-Rohling mittels Druckluft in einer hohlen Form aufgeblasen. Dabei nimmt er deren innere Struktur an und behält diese nach dem Erkalten bei. Auf diese Weise werden unter anderem Flaschen hergestellt.
Viele Kunststoff-Formteile können in Fügeverfahren dauerhaft miteinander verbunden werden. Möglich ist das mittels Schrauben oder Nieten. Zwei weitere Methoden sind Schweißen und Kleben. Fürs Schweißen sind nur Plastik-Formteile geeignet, die beim Erhitzen flüssig werden beziehungsweise schmelzen. Das sind üblicherweise Thermoplaste.
Mit Duroplasten und Elastomeren funktioniert Schweißen nicht. Für diese Kunststoffe bietet sich das Kleben an, sofern ihre Oberflächen polare Eigenschaften besitzen. Dann können sie mittels physikalisch oder chemisch wirkenden Klebern verbunden werden.
Kunststoff-Formteile als universelle Problemlöser
Die Einsatzmöglichkeiten für Kunststoff-Formteile sind nahezu unbegrenzt. Deshalb finden sie in praktisch sämtlichen Branchen Verwendung. Etwa im Transportwesen, der Medizintechnik, dem Maschinenbau und der Elektrotechnik.
Plastikelemente sind leicht und robust, flexibel und je nach Bedarf hart oder elastisch. Ihre Gestaltungsmöglichkeiten wirken unbegrenzt. Sie sind sofort verwendbar und können teilweise sogar Bauteile aus Metall kostengünstig ersetzen.
Die unterschiedlichen Herstellungsverfahren erlauben eine schnelle, teils sehr individuelle Fertigung. Auch in Kleinserien.
Außerdem schreitet die technische Entwicklung bei Kunststoff-Formteilen stetig voran, sodass sie mit aktuellen Anforderungen Schritt halten.
Gute Anbieter stellen sich nur Kunststoffteile her, sondern leisten darüber hinaus Anwendungs- und Funktionsberatung und offerieren kundenorientierte Logistikkonzepte.
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