Ein unverzichtbarer Werkstoff

Kühlschmierstoffe sind in der Metallbearbeitung unverzichtbar. Sie kühlen das Werkstück, reduzieren Reibung und verbessern die Oberflächengüte. Doch diese Vorteile stehen zunehmend im Schatten ihrer negativen Auswirkungen auf die Umwelt. Die traditionelle Verwendung von Kühlschmierstoffen führt zu erheblichen Belastungen für Wasser, Boden und Luft. Es ist daher höchste Zeit, über nachhaltige Alternativen nachzudenken.
 

Die Schattenseiten traditioneller Kühlschmierstoffe

Die Verwendung von herkömmlichen Kühlschmierstoffen birgt zahlreiche Risiken für die Umwelt. Diese öligen Emulsionen gelangen über Abwässer und Luft in die Umwelt. Die enthaltenen Chemikalien können das Ökosystem nachhaltig schädigen. Zudem führen die hohen Temperaturen bei der Zerspanung zur Bildung von gesundheitsgefährdenden Aerosolen.

Neben den ökologischen Folgen verursachen traditionelle Kühlschmierstoffe auch hohe Kosten. Regelmäßiger Austausch, Entsorgung und Reinigung der Kühlschmierstoffanlage belasten das Unternehmensbudget erheblich. Darüber hinaus führen die schlechten Kühl- und Schmiereigenschaften vieler Produkte zu erhöhtem Werkzeugverschleiß und einer geringeren Produktivität.
 

Nachhaltige Lösungen für die Metallbearbeitung

Um die Umweltbelastung durch Kühlschmierstoffe zu reduzieren, gibt es verschiedene Ansätze. Ein vielversprechender Weg ist der Einsatz von biologisch abbaubaren Kühlschmierstoffen. Diese Produkte bestehen aus nachwachsenden Rohstoffen und zersetzen sich im Wasser schneller als herkömmliche Öle. Zudem sind sie häufig weniger toxisch für Mensch und Umwelt.

Eine weitere Möglichkeit besteht in der Minimierung der Kühlschmierstoffmenge. Die sogenannte Minimal Quantity Lubrication (MQL) verwendet nur geringe Mengen an Schmierstoff in Kombination mit Druckluft. Dadurch können sowohl der Verbrauch als auch die Umweltbelastung deutlich reduziert werden.

Der Trend geht jedoch noch weiter. Die Trockenbearbeitung gewinnt zunehmend an Bedeutung. Durch optimierte Werkzeuggeometrien, höhere Spandicken und verbesserte Kühlkonzepte kann in einigen Fällen sogar ganz auf Kühlschmierstoffe verzichtet werden. Dies führt zu einer erheblichen Energieeinsparung und schont die Umwelt.
 

Praxisbeispiele und Handlungsempfehlungen

Die Automobilindustrie setzt bereits erfolgreich auf nachhaltige Kühlschmierstoffkonzepte. Beispielsweise haben einige Hersteller ihre Kühlschmierstoffbilanz durch den Einsatz von biologisch abbaubaren Produkten deutlich verbessert. Auch in der Luftfahrtindustrie werden verstärkt umweltfreundliche Lösungen erprobt.

Unternehmen, die ihre Produktion nachhaltiger gestalten möchten, sollten folgende Schritte in Betracht ziehen:
 

  • Analyse des Kühlschmierstoffverbrauchs: Eine genaue Erfassung der Kühlschmierstoffmenge hilft, Einsparpotenziale zu identifizieren.
  • Bewertung der Kühlschmierstoffzusammensetzung: Die Untersuchung der Inhaltsstoffe ermöglicht die Auswahl umweltfreundlicherer Produkte.
  • Einführung von Kühlschmierstoffmanagement: Ein systematisches Kühlschmierstoffmanagement trägt zur Optimierung des Kühlschmierstoffkreislaufs bei.
  • Testen alternativer Kühlkonzepte: Die Erprobung von MQL oder Trockenbearbeitung kann zu erheblichen Einsparungen führen.
  • Kooperation mit Lieferanten: Eine enge Zusammenarbeit mit Kühlschmierstoffherstellern ermöglicht die Entwicklung maßgeschneiderter Lösungen.
     

Fazit

Kühlschmierstoffe sind ein wichtiger Faktor in der Metallbearbeitung, ihre Auswirkungen auf die Umwelt dürfen jedoch nicht unterschätzt werden. Durch den Einsatz nachhaltiger Technologien und einer konsequenten Optimierung der Kühlschmierstoffprozesse können Unternehmen sowohl ökologische als auch ökonomische Vorteile erzielen. Es ist an der Zeit, die Verantwortung für unsere Umwelt wahrzunehmen und auf umweltfreundliche Kühlschmierstoffe zu setzen.