Acht Megatrends der Logistik

Die Digitalisierung und die rapide Entwicklung der Künstlichen Intelligenz (KI) sorgen in vielen Branchen für disruptive Innovationen – die Logistik ist da nicht ausgenommen: Neue Technologien und die Automatisierung können die Branche sogar revolutionieren. Das haben auch Investoren erkannt und legen immer mehr Geld an in die Technologie-Entwicklung innovativer Startups in diesem Bereich.

Die Fraunhofer-Arbeitsgruppe für Supply Chain Services SCS fokussiert sich derzeit auf acht Megatrends, die aus der Sicht der Forscher das Potenzial haben, die Logistik in den nächsten Jahren maßgeblich zu verändern:

  • Digitalisierung
  • 3D-Druck
  • Autonomes Fahren
  • Robotik
  • Informationsgesellschaft
  • Diversifizierung
  • Servitization
  • Nachhaltigkeit

Diese Trends können nach Ansicht der Wissenschaftler zu disruptiven Innovationen führen. Im Jahr 2023 hat sich dieses Zukunftsbild noch weiterentwickelt: generell im Hinblick auf Resilienz und Nachhaltigkeit durch Daten und speziell durch die neuen Möglichkeiten der Künstlichen Intelligenz in Bezug auf die Logistik beziehungsweise auf die Supply Chain.

 

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KI revolutioniert die Supply Chain

Lieferketten generieren Daten, die mit Methoden der Künstlichen Intelligenz (KI) die Wertschöpfung erhöhen. Die Abteilung Analytics der Fraunhofer-Arbeitsgruppe entwickelt Algorithmen, die für den jeweiligen Anwendungsfall passen und entlang der gesamten Supply Chain auch automatisch Entscheidungen treffen können.

Einige Beispiele:

  • KI kann helfen, die Bahnsteuerung zu optimieren: Ein von der KI erzeugtes, ideales Bremsmoment spart Energie und den Betreibern dadurch Stromkosten.  Fahrerassistenzsysteme entwickeln für optimale Fahrpläne energieeffiziente Geschwindigkeitsprofile und verringern gleichzeitige Abfahrten, die hohe und teure Lastspitzen erzeugen.
  • KI kann die Lagerhaltung optimieren: Der Algorithmus sorgt nicht nur dafür, dass der Platz optimal genutzt wird, er berücksichtigt auch Arbeitssicherheit sowie kurze Lauf- und Fahrwege.
  • KI erkennt in der Produktion Unregelmäßigkeiten bei Gütern und ergreift geeignete Gegenmaßnahmen. Auch die Reihenfolge, in der die hergestellten Waren zum Abtransport in den Lkw geladen werden, optimiert KI.

Weitere Forschungsprojekte

Die oben genannten Beispiele befinden sich bereits in der Anwendung. Darüber hinaus laufen beim Fraunhofer-Institut weitere Forschungsprojekte zu dem Thema:

  • Im Projekt „KITE – Künstliche Intelligenz im Transport zur Emissionsreduktion“ arbeiten die Forscher daran, Transportlogistik nachhaltiger zu machen. Die KI hilft Speditionen, Touren besser auszulasten. Bei der Berechnung von Vorschlägen arbeitet das intelligente System dann nicht nur mit der Datenbasis der Spedition, sondern bezieht zusätzliche relevante Faktoren mit ein, um Leerfahrten zu vermeiden. Auf diese Weise können die Unternehmen ihre Umweltbilanz und ihre Wirtschaftlichkeit verbessern.
  • Im Projekt „PRODAB – Prozessdatenanalyse und Prognose von Durchlaufzeiten in Logistik und Produktion“ wurden KI-Prognosen erforscht und eingesetzt, um Liefer- und Produktionsverzögerungen frühzeitig zu erkennen. Die KI kennt die entsprechenden Einflussgrößen und schätzt ab, wie sie sich auf den Betrieb auswirken werden – für das menschliche Vorstellungs- und Kombinationsvermögen sind diese Vorgänge schlichtweg zu komplex. Dank der KI können Logistikdienstleister Abweichungen vom geplanten Zeittakt frühzeitig vorhersehen und einen Rückstau beim Umschlag verhindern.
  • Ganz neu gestartet ist das Forschungsprojekt „DeKIOps – Demokratisierung von KI mit verständlichem und einfach zugänglichem Machine Learning Operations (MLOps)“. Hier geht es im Wesentlichen darum, benutzerfreundliche KI-Tools für industrielle Anwendungen zu entwickeln, die auch ohne KI-Expertenwissen bedienbar sind. Mit diesem vereinfachten Zugang zu Künstlicher Intelligenz für alle will die Fraunhofer-Arbeitsgruppe dem Fachkräftemangel von ML-Experten entgegenwirken.
     

Welche neuen Skills Logistiker nun benötigen

Aufgrund der rasanten technologischen Entwicklung benötigen Supply-Chain-Manager und andere Logistiker mit strategischen Aufgabenbereichen zusätzliche Skills, um für die Herausforderungen der Zukunft gewappnet zu sein. Digitalisierung, Automatisierung und Nachhaltigkeit sind zentrale Trends für künftige Veränderungen der Arbeitsweise und der sich daraus ergebenen Kompetenzen von qualifiziertem Logistikpersonal. Fachleute müssen sich stärker mit automatisierten Prozessen auseinandersetzen und sich mit der Arbeit mit ihnen vertraut machen.

Während Routinetätigkeiten sowie standardisierte Tätigkeiten zunehmend automatisiert und von Robotern und anderen Maschinen fehlerfrei, schnell und kostengünstig ausgeführt werden, muss es Beschäftigte geben, die diese Maschinen koordinieren, deren Einsatz planen und überwachen.

Wesentliche Kompetenzen für eine digitale Zukunft sind laut der BVL-Studie „Trends und Strategien“ einerseits entsprechende IT- und Analyse-Kenntnisse, um Programme auf den jeweiligen Einsatzzweck auszurichten und aus großen Datenmengen relevante Informationen herauslesen zu können. Andererseits seien Fast-Failure-Kompetenzen gefragt, also Agilität, ein positiver Umgang mit Fehlern, Experimentierfreude sowie interdisziplinäres Denkvermögen.
 

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