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Mastlager: Runde Sache für Gabelstapler
Mastlager sind wichtige Bauteile in den Hubgerüsten von Gabelstaplern. Dort halten und führen sie in Form von Kugellagern den Gabelträger und den Hubmast – in letztgenannter Funktion werden sie auch als Hubmastrollen bezeichnet. Sie müssen starke Beanspruchungen überstehen, da sie die teils schwere Last der Flurförderzeuge in radialer und axialer Richtung bei geringen Drehzahlen bewegen müssen.
Mastlager beziehungsweise Hubmastrollen nehmen also Kräfte auf, die gleichzeitig sowohl senkrecht als auch in Richtung zur Wellenachse wirken. Sie müssen dabei Stöße, Vibrationen und Schwingungen aushalten und sind Umwelteinflüssen wie Hitze, Kälte, Feuchtigkeit und auch Schmutz ausgesetzt.
Das erfordert eine widerstandsfähige und ausgewogene Konstruktion der Mastlager und Hubmastrollen hinsichtlich von Wälzkörpersatz und Außenringwandstärke. Außerdem müssen sie gut gegen das Eindringen von Fremdkörpern geschützt sein und einen möglichst geringen Schmierfettverlust aufweisen. Sie werden in mehreren Bauformen angeboten: Zylinderrollenlager, Schrägkugellager oder Vierpunktlager.
Es gibt vier Haupttypen von Mastlagern:
- Mastführungslager – diese Lager führen die Maststufen nach oben, wenn die Gabeln über die erste Stufe hinaus angehoben werden. Sie befestigen auch den Gabelträger an den Mastschienen.
- Schlittenlager – diese sorgen für eine seitliche Führung des Gabelträgers, wenn er den Mast hinauffährt. Sie sind in der Regel kleiner als die Mastführungslager.
- Seitendruckrollen – diese Lager übertragen die seitlichen Lasten auf den Mast und helfen, ein Verdrehen zu verhindern. Typischerweise sind sie auf einer Welle (Stift) montiert.
- Kettenrollenlager – diese führen die Flyer-Kette, die den Mast hebt und senkt. Die Lager sind normalerweise wie eine Riemenscheibe angeflanscht, um sicherzustellen, dass die Kette unverlierbar ist.
Zusammengesetzt sind Mastrollen in der Regel aus Komponenten wie Außenringen, Kugeln oder Rollen und Dichtungen. Trotz widerstandsfähiger Materialien gehören Mastlager zu häufigen Ersatzteilen von Gabelstaplern. Erhältlich sind sie bei Originalherstellern und Drittanbietern. Für den passgenauen Austausch sind folgende Informationen hilfreich:
- Marke des Gabelstaplers
- Auf dem Lager eingestanzte Teilenummern oder Marken oder eine Teilenummer aus dem Teilekatalog
- Die möglichst genauen Maße von Wellengröße, Außendurchmesser und Breite. Die Breite des Außenrings und des Innenrings ist wahrscheinlich unterschiedlich. Es ist wichtig, beides zu kennen, um sicherzustellen, dass das Lager wieder auf die Welle passt. Bei Seitendruckrollen ist auch die Länge der Welle und der Lochmitten kritisch.
- Die Form des Lagers und ob es Rollen oder Kugeln im Inneren hat.
Hubrollen: Lasten mobil machen
Lenkbare Hubrollen erleichtern den Transport von schweren Lasten und Konstruktionen. Dazu zählen unter anderem Möbel, Maschinen und Gestelle, auf deren Unterseite die Hubrollen angebracht werden. Das ist in der Regel auf zwei Arten möglich: Entweder lassen sich die Hubrollen unterschieben und nach dem Standortwechsel abnehmen. Oder sie können fest mit dem jeweiligen Objekt verbunden werden, beispielsweise mittels Schrauben. Dies ist sinnvoll, wenn die betreffenden Gegenstände häufiger bewegt werden sollen. Mit der Fixierung fällt bei ihnen der wiederkehrende Montageaufwand der Hubrollen weg.
Ein charakteristisches Merkmal von Hubrollen ist ihre Möglichkeit zur Höhenverstellung: Für den Transport werden sie nach der Anbringung angehoben. Ist das Gut an seinen Standort verbracht, lassen sich die Hubrollen für einen dauerhaften Verbleib mechanisch per Fußhebel arretieren. Stärker belastete Konstruktionen können stabil auf dem Boden aufbockt werden. Das geschieht oft mittels hydraulischer Stellfüße.
Hubrollen gibt es für unterschiedliche Belastungen und in mehreren Ausführungen als Paar, mehrteilige Sets oder als individuell gefertigte Varianten mit Abmessungen, Belastbarkeit und sonstigen Eigenschaften nach Wunsch der Auftraggeber. Manche Modelle sind für vergleichsweise leichte, aber sperrige Objekte gedacht, andere für schwere Lasten, die einige Hundert Kilo oder mehr wiegen können.
Obwohl sich die Einsatzgebiete stark unterscheiden, bestehen Hubrollen in der Regel aus prinzipiell vergleichbaren Komponenten. Hier exemplarisch dargestellt an einem Set aus vier Lenkrollen mit per Hydraulik-Öl angetriebenen Stellfüßen. Jede Hubrolle ist mit einem Schlauch verbunden, in dem das Öl fließt. Den erforderlichen Druck in der gemeinsamen Ölpumpe erzeugt das Betätigen eines Hebels oder einer Kurbel. Häufig sind diese Elemente abnehmbar.
Steigt der Druck im System an, fahren die Stellfüße aus und setzen so die jeweilige Last auf den Boden auf. Wird der Druck verringert, werden die Stellfüße eingezogen und die Last ist wieder beweglich. Dieser Vorgang lässt sich – abhängig von der Bauart – mehrere Tausendmal ausführen, ohne dass eine Wartung erforderlich ist.
Bei der Anschaffung ist auf folgende Merkmale von Hubrollen zu achten:
- Traglast (Belastung pro Feststellfuss)
- Raddurchmesser
- Radbreite
- Reifenmaterial
- Gesamthöhe (mit/ohne Arretierung)
- Hubweg
- Schlauchlänge (maximal/minimal)
Wendelförderer: Fördern mit Schwingungen
Wendelförderer bewegen Schüttgüter jeglicher Art in senkrechter Richtung. Sie sind häufig Teil von Laufbändern und ähnlichen Konstruktionen, die Bauteile innerhalb eines Prozesses (z. B. Produktion, Montage, Sortierung oder Kommissionierung) transportieren. Das sind typischerweise kleinere Dinge wie Schrauben oder Tabletten.
Wendelförderer werden je nach Einsatzzweck und Funktionsweise auch als Vibrationswendelförderer, Schwingförderer, Rundförderer, Teileförderer, Emse oder als Rütteltopf bezeichnet. Gemeinsam ist ihnen meist ein elektromagnetisch angetriebenes Sortieroberteil, dessen Form oft an einen Topf erinnert. Daran ist eine schraubenförmige Förderbahn (Wendel) angebunden.
Das Sortieroberteil wird durch den Antrieb in Schwingungen beziehungsweise Vibrationen versetzt. Diese wiederum bringen das Transportgut in Bewegung, zum Beispiel in einer Förder- beziehungsweise Wendelbahn. Darin entsteht ein sogenannter Mikrowurf in Förderrichtung. Er sorgt dafür, dass die jeweiligen Bauteile weiterbewegt werden. Das geschieht entweder im Uhrzeigersinn oder in die andere Richtung.
Die wichtigsten Elemente von Wendelförderern sind damit der Sortiertopf und der Antrieb. Der Sortiertopf richtet die zu transportierenden Komponenten aus und der Antrieb sorgt für deren zielgerichtete Bewegung hin zu einer weiterführenden Staustrecke. Die Kontrolle über den gesamten Vorgang ist über eine Steuerung möglich. Damit lassen sich beispielsweise die Fördergeschwindigkeit und Füllstandsabschaltungen bestimmen.
Von Vorteil ist eine kalibrierbare Vibrations- oder Schwingungsfrequenz. Sie sollte am besten mit der mechanischen Resonanzfrequenz des jeweiligen Wendelförderers übereinstimmen. Die ändert sich abhängig vom Fördergut und sollte deshalb regelbar sein.
Ebenfalls Einfluss auf die Funktionalität hat die Beschichtung der Wendelbahn. Auch sie sollte an das Schüttgut angepasst sein. So gibt es Varianten aus blankem Metall, mit Kunststoffüberzug oder Förderbürsten.
Bei der Auswahl von Wendelförderern können mehrere allgemeine Aspekte ausschlaggebend sein:
- Betriebsgeräusch
- Abrieb in der Förderbahn
- zulässiges Minimal- und Maximalgewicht des Schüttguts
- Energieverbrauch
- Durchmesser des Sortiertopfes
- Füllvolumen
- Ausbringrate
- Zubehör wie Nachfüllbunker, Linearförderer oder Verteiler
Nach den Anforderungen und der Ausstattung richtet sich der Preis. Wendelförderer können zwischen weniger als 100 Euro und bis zu mehrere Tausend Euro kosten. Günstiger sind Gebrauchtgeräte. Diese sind vor allem eine interessante Option, wenn sie sich unproblematisch in bestehende Prozesse und Anlagen integrieren lassen.
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